Berlin. Das Rennen um den Negativpreis hat begonnen. Die Verbraucherzentrale kürt jedes Jahr die größte Mogelpackung. Das sind die fünf Kandidaten.
Weniger Inhalt, gleicher Preis – oder sogar ein höherer: Die Verbraucherzentrale Hamburg deckt jedes Jahr die größten Mogelpackungen 2024 auf, die Kunden in Supermärkten begegnen. Auch in diesem Jahr können Verbraucher für die Produkte abstimmen.
Auf der Seite der Verbraucherzentrale kann vom 6. Januar 2025 bis zum 21. Januar 2025 unter diesem Link abgestimmt werden.
Mogelpackung des Jahres 2024: Die 5 Kandidaten um den Negativpreis
- Lebensbaum Tomaten-Gewürzsalz von Ulrich Walter
Das Salz enthält seit 2024 nur noch 80 Gramm statt 150, während der Preis von 2,99 Euro auf 3,99 gestiegen ist. Das entspricht einer Preissteigerung von 150 Prozent. Laut Verbraucherzentrale täuscht das Produkt zudem mehr Inhalt vor. - Cremissimo Bourbon Vanille von Unilever
Unilever hat die Füllmenge der Eis-Familienpackung Cremissimo Bourbon Vanille von 1.300 auf 900 Milliliter verringert. Trotz der geringeren Menge bleibt der Preis des Produkts unverändert, was eine versteckte Preiserhöhung von bis zu 44 Prozent zur Folge hat. - Granini Trinkgenuss Orange von Eckes-Granini
Statt den Preis anzuheben oder die Füllmenge zu verringern, hat der Safthersteller Granini den Saftanteil im Orangensaft von 100 auf 50 Prozent reduziert. Der Rest wird mit Zuckerwasser gestreckt. - Biscotto Waffelblättchen von Aldi Nord
Bei den Waffelblättchen von Aldi Nord wurde die Füllmenge stark reduziert – sie sank von 200 auf nur noch 100 Gramm. Der Preis von 1,99 Euro blieb allerdings unverändert. Das entspricht einer Preissteigerung von 100 Prozent. - Dove Duschcreme von Unilever
Vielen dürfte das Produkt als Dove Pflegedusche bekannt sein. Das Unternehmen hat das Produkt kurzerhand umbenannt und den Inhalt verringert. Dabei schrumpft die Füllmenge von 250 auf 225 Milliliter. Gleichzeitig steigt der Preis, sodass das Duschprodukt fast das Doppelte kostet. Das Unternehmen spricht zwar von einem neuen höherwertigen Produkt, aber die Liste der Inhaltsstoffe ist nahezu identisch.
Auch interessant
Im Jahr 2024 gab es laut der Verbraucherzentrale weniger Mogelpackungen als im Vorjahr – 67 statt 104 – aber die Preiserhöhungen waren deutlich heftiger. Die durchschnittliche Preissteigerung bei den betroffenen Produkten betrug 31,5 Prozent, im Vergleich zu 23,5 Prozent im Jahr 2023. Besonders auffällig waren die drastischen Erhöhungen von 100 Prozent und mehr, die in mehreren Fällen auftraten.
Trotz der langjährigen Bekanntheit des Problems unterlässt die Politik bislang effektive Maßnahmen, um Verbraucher vor Täuschungen durch Mogelpackungen zu schützen, wie die Verbraucherzentrale berichtet. In Ländern wie Ungarn und Frankreich sind Händler bereits seit 2024 verpflichtet, Mogelpackungen zu kennzeichnen, und in Brasilien sind entsprechende Warnhinweise direkt auf den Produkten angebracht. Vor diesem Hintergrund fordert die Verbraucherzentrale Hamburg nun auch in Deutschland eine klare Kennzeichnung von Mogelpackungen.
Mehr zum Thema Ernährung
- Expertentipp: Diese antientzündlichen Lebensmittel stoppen vorzeitige Hautalterung
- Blutzucker im Fokus: Ist Hafermilch wirklich ungesund? Expertin gibt klare Antwort
- Faltenbeschleuniger: Diese Lebensmittel lassen die Haut schneller altern
- Anti-Aging: Experten verraten – diese Nährstoffe braucht unsere Haut