Berlin. Der Wunsch, den Körper zu verändern, kann extreme Ausmaße annehmen. Wie weit einige gehen für ihr Ideal, zeigen diese Transformationen.

Sie ging als „Katzenfrau“ in die Geschichte ein: Der Tod von Jocelyne Wildenstein hat erneut eine Debatte über die Grenzen der Schönheitschirurgie entfacht. Die Schweizerin starb im Alter von 84 Jahren in Paris, mutmaßlich an Herzversagen. Über Jahrzehnten hinweg zog Wildenstein das Interesse der Öffentlichkeit auf sich – nicht nur durch ihren luxuriösen Lebensstil und ihre skandalöse Ehe, sondern vor allem durch ihre radikalen Schönheitsoperationen. Aufgrund ihrer auffälligen, vergrößerten Augen und hohen Wangenknochen verliehen Medien ihr den Spitznamen „Catwoman“, also „Katzenfrau“.

Millionen von Dollar soll Wildenstein Berichten zufolge in chirurgische Eingriffe investiert haben. Medien spekulierten, dass Wildenstein mit ihrem Äußeren ihrem damaligen Ehemann Alec Wildenstein gefallen wollte – einem Kunsthändler und Liebhaber großer Raubkatzen, an dessen Seite sie in den 1990ern in die New Yorker High Society aufstieg. Ihre Ehe mit Alec zerbrach 1998, doch Jocelyn Wildensteins Transformation polarisiert bis heute – als Beispiel dafür, wie weit Menschen für ihr Schönheitsideal gehen.

Schönheitseingriff: Leon ließ sich seine Beine verlängern

So auch der heute 21-jährige Leon Otremba, der sich schon als Teenager sehnlichst wünschte, groß zu sein. Der Deutsche hätte sich mit seiner Körpergröße von 1,72 Metern zu klein gefühlt, berichtete er 2023 im YouTube-Format „Leeroy wills Wissen“. Um größer zu werden, ging Leon einen radikalen Schritt: Er unterzog sich in der Türkei einer Beinverlängerungs-Operation.

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Die Methode ist laut Experten komplex: Zunächst durchtrennen die Ärzte den Oberschenkel- beziehungsweise Unterschenkelknochen. Dann fixieren sie einen Metallnagel an der Hüfte oder am Knie. Der Nagel, und somit auch der Knochen, kann dann jeden Tag wenige Millimeter auseinandergezogen werden. Denn im Zwischenraum bildet sich neue Knochenmasse, die irgendwann verknöchert. Auch Sehnen und Muskeln wachsen dabei mit.

Um seine Beine zu verlängern, habe Leon sich über Monate täglich mit einem Imbusschlüssel den Knochen selbst länger ziehen müssen, wie er in dem YouTube-Interview berichtet. Er schraubte sich also täglich ein wenig größer. Bislang habe er seine Oberschenkelknochen bereits um mehr als zehn Zentimeter verlängert. Neben dem hohen Preis von 35.000 seien auch die körperlichen Strapazen dieser Operation belastend gewesen. Monatelang habe Leon nicht richtig schlafen können. Dazu kamen Sorgen vor einer Infektion, sowie die Angst, vielleicht nie wieder richtig laufen zu können. Dennoch plant er nach eigener Aussage eine weitere Operation, um auch seine Unterschenkel zu verlängern – trotz der hohen Kosten und Risiken.

Mit gespaltener Zunge: Der „Lizardman“ aus den USA

Ein weiteres Extrembeispiel ist Erik Sprague, auch bekannt als „Lizardman“. Der US-Amerikaner habe sein Leben der Transformation in ein lebendes Kunstwerk gewidmet, berichtete er gegenüber US-Medien. Um wie ein Reptil auszusehen, ließ er sich die Zunge spalten, seine Zähne zu Fangzähnen schleifen und seine Haut mit grünen Tattoos überziehen. Dazu kamen Implantate in die Stirn, die wie Schuppen wirken. Der ehemalige Philosophie-Student tritt heute weltweit als Performance-Künstler auf.

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Sophia Vegas: „Ich mag dieses Künstliche, diesen Pin-up-Style“

Sophia Vegas, ehemalige Ehefrau des Ex-Rotlichkönigs Bert Wollersheim, beschrieb 2017 auf Facebook den „härtesten Eingriff, den ich je hatte“: Sie habe sich für eine schmalere Taille die untersten beiden Rippen auf jeder Seite entfernen lassen und sei „super happy“ mit dem Ergebnis.

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Experten zufolge sind die untersten Rippen zwar nicht entscheidend für die Körperhaltung oder den Schutz der Organe, trotzdem ist die Operation mit Risiken verbunden: Die Narkose selbst kann zu Komplikationen führen, und auch die Narben können sich entzünden. Auch bei Vegas zeigten sich die Komplikationen erst einige Jahre später. Aufgrund eines Bruchs in ihrer Bauchdecke, bei der sich ihre Leber verschoben habe, musste sie in Los Angeles erneut operiert werden, erklärte Vegas in einem Interview mit RTL.

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Für die heute 37-Jährige sei der Schritt damals ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu ihrem Idealbild gewesen, sagte sie. Zuvor habe sie sich bereits mehreren Operationen unterzogen, darunter Brustvergrößerungen und mehrere Nasenkorrekturen. Im „Stern“ beschrieb Wollersheim 2017 ihre Beweggründe wie folgt: „Ich mag dieses Künstliche, diesen Pin-up-Style.“

Heute würde sie das anders sehen, erklärte Vegas 2020 in der RTL-Sendung „Explosiv“. „Bereuen tue ich es nicht – aber ich würde es auch nicht nochmal machen“, sagte sie über die Rippen-Operation im Beitrag. Zwar seien die Folgen des Eingriffs schmerzhaft gewesen, doch sei sie dadurch nach Los Angeles gekommen, habe ihren Ehemann Daniel Charlier kennengelernt und die gemeinsame Tochter bekommen. Ihre Familie stehe jetzt aber im Vordergrund, so Vegas.

Mann mit den meisten Piercings kommt aus Deutschland

Tattoos und Piercings gehören mittlerweile zum Alltag vieler Menschen dazu. Doch Rolf Buchholz aus Münster fällt dennoch auf. Mit 453 Piercings – davon 94 allein in der Lippe – steht er im „Guinness Buch der Rekorde“ als Mann mit den meisten Piercings der Welt.

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Hörner auf dem Kopf, gespaltene Zunge, Magnete unter den Fingerkuppen und Tattoos, die fast seine komplette Haut bedecken. Für Buchholz ist all das mehr als nur ein Trend – er sieht seinen Körperschmuck als Lebenseinstellung, als „Kunstwerk“. Die Schmerzen, die mit den Eingriffen einhergehen, nehme er gelassen hin, wie er dem Online-Magazin „Alles Münster“ sagte. Nur die tätowierten Handflächen seien sehr unangenehm gewesen.

Dennoch, mit seiner Erscheinung sorgt Buchholz immer wieder für erstaunte Blicke. Was die Leute denken, sei ihm aber egal. Negative Erfahrungen habe er kaum gemacht. Nur als er nach Dubai reisen wollte, so Buchholz, sei ihm die Einreise verweigert worden. Das Flughafenpersonal habe ihn wegen schwarzer Magie zurückgewiesen.

Bekannt für seine Tattoos: „Zombie Boy“ Rick Genest

Rolf Buchholz erinnert an einen weiteren bekannten Vertreter der „Body-Modifikations“-Szene: Rick Genest, besser bekannt als „Zombie Boy“. Der kanadische Künstler wurde durch seine fast vollständig tätowierte Haut berühmt, die ihn wie ein Skelett erscheinen ließ. Genest begann seine Transformation im Alter von 16 Jahren. Nachfolgend ließ er 90 Prozent seines Körpers tätowieren, einschließlich seines Gesichts.

Canadian model Rick Genest aka Zombie bo
Der Kanadier Rick Genest wurde durch seine Tattoos weltweit bekannt. © AFP via Getty Images | FRANCOIS GUILLOT

Bekanntheit erlangte Genest vor allem durch seinen Auftritt im Musikvideo zu Lady Gagas „Born This Way“. Auch in der Modewelt wurde er als einzigartiges Gesicht gefeiert und arbeitete als Model mit renommierten Designern und Fotografen zusammen. Doch sein besonderes Aussehen waren für Genest Fluch und Segen zugleich: Der Kanadier sprach offen über die Herausforderungen, die mit seiner Erscheinung einhergingen, darunter Vorurteile und Schwierigkeiten, einen Platz in der Gesellschaft zu finden. Genest starb 2018 im Alter von 32 Jahren infolge eines Balkonsturzes. Die beauftragte Gerichtsmedizinerin geht von einem tragischen Unfall aus.