Berlin. Der langjährige Nachrichtenmoderator bei n-tv zieht Konsequenzen aus der Belastung durch zu viele schlechte Nachrichten.

Nach sieben Jahren als Nachrichtenmoderator bei n-tv zieht Marcel Wagner einen Schlussstrich. Der tägliche Umgang mit Berichten über Kriege, Krisen und Leid fiele ihm immer schwerer, sagte er der „Bild“-Zeitung. „Auch wenn man professionell mit seinem Job umgeht – du nimmst es immer mit nach Hause. Ich möchte das nicht mehr“, sagte Wagner in dem Interview.

Ntv-Moderator offen: „Habe geweint“

Besonders der Krieg in der Ukraine habe ihn emotional stark mitgenommen. „Da habe ich sogar geweint“, erzählt der Moderator, der auch beim Hessischen Rundfunk und dem Radiosender BAYERN 3 tätig ist.

Wagners Entscheidung fällt in eine Zeit, in der immer mehr Menschen sogenannte „News Avoidance“ betreiben – sie meiden Nachrichten, weil sie sich von ihnen überwältigt fühlen. Doch so weit will Wagner nicht gehen. Er betont, Nachrichten seien wichtig, glaubt jedoch, dass die Menschen Abwechslung und etwas zum Lachen brauchen.

In der „Bild“ betonte er: „Sonst gehen, bei aller Wichtigkeit von Nachrichten, Journalismus, Liebe und Freude im Herzen verloren – auch in meinem.“ Auf Instagram erklärte Wagner, dass er und der Sender „gemeinsam“ entschieden hätten, seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern.