Berlin. Ein Jugendlicher aus Mainz soll sich islamistisch radikalisiert und einen Anschlag geplant haben. Nun ist er in Untersuchungshaft.

In Rheinland-Pfalz haben Ermittler einen Jugendlichen wegen eines mutmaßlich islamistischen Anschlagplans festgenommen. Ihm wird die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vorgeworfen, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz mit. Der Verdächtige aus dem Landkreis Mainz-Bingen soll sich über das Internet radikalisiert und einen Anschlag mit selbstgebauten Rohrbomben geplant haben. 

Hinweise darauf, dass der Beschuldigte unmittelbar vor der Begehung eines Anschlags stand, lägen derzeit nicht vor. Insbesondere seien kein Sprengstoff und auch keine Substanzen gefunden worden, die zur Herstellung von Sprengstoff geeignet wären. Allerdings wurden Gegenstände für den möglichen Bau eines Bombenzünders entdeckt.

Der Jugendliche soll zudem über soziale Plattformen islamistische Propaganda verbreitet haben, in der die Verbrechen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) verherrlicht wurde. In der Propaganda sei zur Teilnahme am sogenannten „heiligen Krieg gegen Andersgläubige“ aufgerufen worden.

Bereits vor einigen Wochen kam es zu einer Hausdurchsuchung bei dem Jugendlichen. Dabei wurden neben zwei Bajonetten vier Rohrstücke mit an beiden Seiten versehenen Verschlüssen gefunden. Die Ermittler werfen dem Jugendlichen vor, dass er beabsichtigt habe, daraus Rohrbomben herzustellen, um sie bei einem Anschlag einzusetzen

Hätte er diese vermuteten Pläne umgesetzt, hätte dies nach Ansicht der Ermittler eine Vielzahl von Toten und Verletzten mit sich bringen können. Um seinen Plan umzusetzen, soll sich der Jugendliche im Internet Anleitungen zur Herstellung von Rohrbomben beschafft haben.

Sicherheitsbehörden: Weihnachtsmärke als Ziel islamistischer Terroristen

Allgemein gilt die Sicherheitslage in Deutschland derzeit als angespannt. Dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) zufolge gelten Weihnachtsmärkte weiter als potenzielles Ziel insbesondere von islamistischen Terroristen. Grundsätzlich bestehe für „Orte wie Weihnachtsmärkte ein abstrakt hohes Gefährdungspotenzial“, teilte die Behörde den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland mit.

Wegen ihrer Symbolik für christliche Werte und als Inbegriff westlicher Kultur stellten sie ein geeignetes Ziel dar, hieß es. Hinweise auf eine konkrete Gefährdung gebe es aber nicht.