Berlin. Auf Deutschland steuern riesige Fische zu. Sie stammen aus einem alten Stausee in Tschechien – dort fanden sie perfekte Bedingungen.
Diese ungewöhnliche Fischrettungsaktion sorgt aktuell für Aufsehen. In der kleinen Ortschaft Obergrund (Horní Podluží) im Norden Tschechiens wurden hunderte Riesen-Welse in die Elbe ausgesetzt. Der Grund: Ein alter Stausee musste abgelassen werden. Der Damm war undicht geworden.
Laut einem Post des Nordböhmischen Fischereiverband auf Facebook war der Stausee in der böhmischen Lausitz seit 40 Jahren nicht mehr befischt worden. Nun war ein „Rettungsfischfang“ notwendig, um die verbliebenen Fische in Sicherheit zu bringen. Die Fischer arbeiteten von morgens bis zum Sonnenuntergang, konnten jedoch bislang nicht alle Fische bergen. Das Abfischen soll in den kommenden Tagen fortgesetzt werden.
Die Ausbeute war beeindruckend: Neben Karpfen und Hechten wurden hunderte Welse gefangen, viele davon über zwei Meter lang. Die Fische scheinen im Stausee unter idealen Bedingungen gelebt zu haben und konnten dort ungehindert wachsen. Der Verband berichtet von einem Gesamtgewicht von mehreren Tausend Kilogramm Fisch. Während die meisten Fische in angrenzende Gewässer umgesiedelt wurden, entschieden sich die Verantwortlichen, die Riesen-Welse „in großer Zahl in der Elbe zu verteilen“. Ihr Ziel: Deutschland.
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Schadstoffbelastung: Fang von Welsen lohnt sich kaum
Angler in Dresden, Magdeburg und Hamburg könnten also bald die Riesen-Welse an den Haken bekommen. Doch der Fang lohnt sich kaum, da die Fische mittlerweile mit einer hohen Menge an Schadstoffen belastet sind, wie Rekord-Wels-Angler Jakub Vágner der „Bild“-Zeitung sagte. Darüber hinaus ist das Angeln der Welse zum reinen Vergnügen in Deutschland, im Gegensatz zu Tschechien, nicht erlaubt, da es gegen das Tierschutzgesetz verstößt.