Berlin. Der Öffentlich-rechtliche Rundfunk ist dazu verpflichtet, die Gehälter offenzulegen. Wer wie viel bei der ARD verdient: ein Überblick.

Die Sender des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks, die aus Geldern des Rundfunkbeitrags (GEZ) finanziert werden, müssen in regelmäßigen Abständen die Gehälter ihrer Direktoren und Intendanten offenlegen. Am Dienstag war mit der ARD der größte deutsche Sender an der Reihe, die Einkünfte aus dem Vorjahr offenzulegen.

Platz eins der bestbezahlten Senderchefs der ARD belegt WDR-Intendant Tom Buhrow: Sein Gehalt belief sich auf 413.100 Euro und lag damit auf Vorjahresniveau, wie aus einer Vergütungsliste hervorgeht, die der Senderverbund im Internet veröffentlicht hat. Platz zwei belegte der SWR-Intendant und aktuelle ARD-Vorsitzende Kai Gniffke mit Bezügen von 392.530 Euro, das waren fast 13.000 Euro mehr als 2022. Auf den dritten Rang kam NDR-Intendant Joachim Knuth mit einem Gehalt von 356.178 Euro, ein Plus von knapp 9.000 Euro im Vergleich zu 2022.

Radio Bremen-Chefin bekam im letzten Jahr 281.347 Euro

BR-Intendantin Katja Wildermuth erhielt 340.267 Euro. Yvette Gerner, Chefin von Radio Bremen, bekam 281.347 Euro. Bei HR-Intendant Florian Hager waren es 255.000 Euro, bei SR-Intendant Martin Grasmück 245.000 Euro.

Die Gehälter von Wildermuth, Gerner und Grasmück blieben gegenüber dem Vorjahr unverändert. Hager erhielt 2023 zwar mehr als 2022, allerdings ist dies darauf zurückzuführen, dass er die Leitungsfunktion zum 1. März 2022 und damit unterjährig angetreten hatte. Seine monatliche Vergütung blieb unverändert.

Nachfolgerin von gefeuerter RBB Intendantin Schlesinger bekommt 220.000 Euro jährlich

Karola Wille, die die Leitung des MDR Ende Oktober 2023 abgab, erhielt für den Zeitraum von zehn Monaten 259.151 Euro. Ihr Nachfolger Ralf Ludwig bekam für November und Dezember 2023 ein Gehalt von 46.667 Euro. Seine Jahresvergütung beträgt 280.000 Euro, das ist weniger als bei seiner Amtsvorgängerin Wille, die 2022 noch 295.750 Euro erhalten hatte.

Kai Gniffke
Kai Gniffke, SWR-Intendant und aktueller ARD-Vorsitzender. © DPA Images | Hendrik Schmidt

Beim RBB fungierte nach der fristlosen Entlassung von Patricia Schlesinger Katrin Vernau als Übergangsintendantin bis Mitte September 2023. Ihr Gehalt betrug vom 1. Januar bis zum 14. September 208.139 Euro. Nachfolgerin Ulrike Demmer, die am 1. September 2023 übernahm, bekam 73.334 Euro für den Rest des Jahres. Demmers Jahresgehalt beläuft sich laut RBB zunächst auf 220.000 Euro, nach der Hälfte der fünfjährigen Amtszeit wird es auf 230.000 Euro angehoben.

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Mehrere Manager bekommen zusätzlich Aufwandsentschädigungen

Ebenfalls veröffentlicht hat die ARD das Gehalt von ARD-Programmdirektorin Christine Strobl. Sie erhielt 2023 Bezüge in Höhe von 284.826,78 Euro, was dem Vorjahresniveau entspricht.

Mehrere ARD-Spitzenmanager, darunter die Intendanten Buhrow, Gniffke und Knuth sowie Programmdirektorin Strobl, erhielten zusätzlich noch Aufwandsentschädigungen und Sachbezüge. Bei Buhrow zum Beispiel beliefen sich die Sachbezüge laut ARD auf 11.000 Euro. Dabei handelt es sich etwa um den geldwerten Vorteil des privat zu versteuernden Dienstwagens oder der Bahncard. Einige der 2023 amtierenden Intendanten bekamen außerdem Bezüge für Tätigkeiten bei Tochter- und Beteiligungsgesellschaften, beispielsweise Aufsichtsratsmandate.