Rom. Dramatische Szenen spielen sich in einigen Gegenden Italiens ab. Menschen müssen evakuiert werden. Was Urlauber jetzt wissen müssen

Große Sorge im Urlaubsland Italien. Erneut erschüttern schwere Unwetter die Region. Der Zivilschutz hat jetzt für die so beliebten Gebiete wie Emilia Romagna, Toskana und Umbrien die höchste Warnstufe ausgerufen. Es besteht die Angst, dass Flüsse und Bäche über die Ufer treten. Es könnte zu Überschwemmungen und Erdrutschen mit dramatischen Folgen kommen, warnen die Experten.

In der Nacht auf Freitag trat der Fluss Lamone in der Gemeinde Traversara unweit der Adria–Hafenstadt Ravenna erneut über die Ufer, und zwar an der gleichen Stelle wie am 19. September, als das Dorf vollständig überflutet wurde. Das Wasser überschwemmte damals Felder und Häuser.

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In der Nähe der Adria: Menschen müssen ihr Zuhause verlassen

Der Bürgermeister der Region erklärte, dass sich die Menschen darauf einstellen müssten, ihr Zuhause zu verlassen. In vielen Straßen mussten bereits ganze Häuser evakuiert werden. Schon 2000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Selbst in den Obergeschossen der Häuser können die Anwohner nicht bleiben.

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Um Schlimmes zu verhindern, haben sich Freiwillige des Zivilschutzes aufgemacht und gingen von Haus zu Haus, um die Bevölkerung zu informieren. In der Sporthalle der Gemeinde wurde ein Aufnahmezentrum für die Evakuierten eingerichtet.

Helikopter evakuieren Menschen aus ihren Wohnungen in Traversara in Italien.
Helikopter evakuieren Menschen aus ihren Wohnungen in Traversara in Italien. © AFP | FEDERICO SCOPPA

Die Adria–Region Emilia Romagna im Norden Italiens war bereits Mitte September von heftigen Niederschlägen und darauffolgenden Überschwemmungen getroffen worden. Tausende Menschen wurden evakuiert. Im Mai 2023 kamen in der Region bei schweren Unwettern 17 Menschen ums Leben. Der Sachschaden ging in die Milliarden.

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Toskana: Münchner Urlauberin mit Enkel von Wassermassen erfasst

Kritisch ist auch weiterhin die Lage in der besonders beliebten Urlaubsregion Toskana. Heftige Niederschläge lösten Sorge in der Provinz Pisa aus. Hier droht der Bach Sterza wieder über die Ufer zu treten. Der Bach hatte am 23. September in der Gemeinde Montecatini Val di Cecina die Münchner Urlauberin mit ihrem fünf Monate alten Enkelsohn weggerissen.

Überschwemmung in Italien - zwei Deutsche vermisst
In der Toskana starb eine Deutsche mit ihrem Enkelkind in den Fluten. © DPA Images | -

Auch in Umbrien sieht es ähnlich aus: Hier herrscht starkes Unwetter mit Wind und Regen, das zu Erdrutschen und umgestürzten Bäumen führte. Die Bevölkerung wurde zu ihrer eigenen Sicherheit aufgerufen, unnötige Reisen zu vermeiden und den Anweisungen der örtlichen Behörden genauestens Folge zu leisten.

Auch in anderen Regionen an der Adriaküste wie etwa Venetien und Apulien kam es zu heftigen Niederschlägen. In weiteren Regionen wie den Marken sowie dem Latium regnete es ebenfalls heftig. Wegen starker Niederschläge kam der Verkehr in der Hauptstadt Rom zeitweise zum Erliegen.