Berlin. US-Astronautin Suni Williams und Kollege Butch Wilmore hängen seit Juni auf der Raumstation ISS fest. Jetzt wird die Rettung vorbereitet.
Seit vier Monaten sind sie „lost in space“: Die US-Astronauten Butch Wilmore und Kollegin Suni Williams hängen seit Juni auf der Raumstation ISS fest. Eigentlich sollten die Nasa-Raumfahrer nur acht Tage auf der ISS bleiben, aber technische Probleme verhinderten ihren Rückflug zur Erde.
Eine Rückholaktion ist jetzt erfolgreich angelaufen. Erste Etappe: Sie begann am Samstag mit einem Start vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida.
ISS: Gestrandete Astronauten sollen per SpaceX-Raumkapsel zurückkehren
Zweite Etappe: Diese SpaceX-Raumkapsel dockte am Sonntagabend erfolgreich an der ISS an. An Bord der Dragon-Kapsel waren US-Astronaut Nick Hague und der russische Kosmonaut Alexander Gorbunow.
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Beim Betreten der Station wurden sie – so gut es in der Schwerelosigkeit ging – stürmisch begrüßt. Eine Schiffsglocke wurde ihnen zu Ehren geläutet. Die strahlenden Gesichter und die Umarmungen sind nachvollziehbar. Denn: Die beiden freien Plätze in der Raumkapsel sind für die Gestrandeten Butch Wilmore und Suni Williams für den Rückflug zur Erde reserviert.
Nasa-Astronauten auf der ISS: Aus acht Tagen werden acht Monate
Allerdings geht es für Wilmore und Williams nicht sofort zurück. Der Rückflug steht erst im Februar 2025 an. Der Grund: Die Neuankömmlinge Hague und Gorbunow werden ganze fünf Monate im All bleiben und etwa 200 wissenschaftliche Experimente vornehmen. Die Getrandeten müssen somit insgesamt acht Monate länger im All bleiben als eigentlich geplant. Erst danach geht es endlich für alle vier Raumfahrer zurück zur Erde.
„Ich möchte unsere neuen Kameraden von ‚Dragon Freedom‘ willkommen heißen“, sagte Stationskommandantin Williams, wie in einer Live-Übertragung der US-Raumfahrtbehörde Nasa zu sehen war. „Alex, willkommen auf der Internationalen Raumstation, und Nick, willkommen zu Hause“. Der US-Astronaut Nick Hague war 2019 erstmals zur ISS geflogen.
Rückblick: Nasa-Astronauten kamen mit Pannen-Boeing zur ISS
Wilmore und Williams hatten am 6. Juni mit einer Starliner-Raumkapsel des US-Luftfahrtkonzerns Boeing die ISS erreicht und sollten mit derselben Kapsel eigentlich schon acht Tage später wieder die Rückreise antreten. Es war der erste bemannte Flug der Raumkapsel, deren Inbetriebnahme sich über Jahre wegen technischer Schwierigkeiten verzögert hatte.
Beim Andocken an der ISS traten jedoch Probleme an den Schubdüsen der Kapsel auf, die zum präzisen Manövrieren gebraucht werden. Außerdem wurden vor dem Start und während des Flugs Helium-Lecks entdeckt.
Der Boeing-Konzern versuchte zwar, die Nasa von der Sicherheit der Kapsel zu überzeugen. Die US-Raumfahrtbehörde entschied jedoch, die beiden Astronauten mit der Dragon-Raumkapsel von SpaceX zur Erde zurückbringen zu lassen. Im Gegensatz zu Boeing befördert die vom Tech-Multimilliardär Elon Musk gegründete Raumfahrtfirma SpaceX bereits seit 2020 erfolgreich Astronauten zur ISS und zurück.