Berlin. Ein großer Bernstein fristete jahrelang ein Dasein als Türstopper in der rumänischen Provinz. Selbst Einbrecher wollten ihn nicht haben.
Manch einer hat einen Schatz zu Hause und ahnt nichts davon. So erging es einer älteren Frau aus dem rumänischen Dorf Colti im Südosten des Landes. Sie hatte bei einer Wanderung in einem Bachbett einen auffallend schimmernden Stein gesehen und kurzerhand beschlossen, den 3,5 Kilogramm schweren Brocken mit nach Hause zu schleppen. Dort setzte ihn die Dame als Türstopper ein. Jahrelang leistete er gute Dienste.
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Als die Dame 1991 starb, wunderten sich ihre Verwandten über den Stein und ließen ihn von Experten untersuchen, wie die spanische Zeitung „El Pais“ schreibt. Die fanden zu ihrem Erstaunen heraus, dass es sich bei dem Brocken um einen der weltweit größten jemals gefundenen Bernsteine handelt. Geschätzter Wert: etwa eine Million Euro. Nicht einmal Einbrecher, die das Haus der älteren Dame heimsuchten, ahnten etwas vom Wert des Steins. Der rumänische Staat kaufte den Hinterbliebenen den Stein schließlich ab. Heute kann man ihn im Museum der Stadt Buzau bewundern.
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Die Gegend um Buzau ist bekannt für ihre Bernstein-Vorkommen. Die Steine dort haben meist eine rötliche Färbung. Im Gegensatz dazu schimmert Bernstein, der an der Ostsee gefunden wird, in der Regel gelblich-golden bis braun. 90 Prozent der weltweiten Bernsteinvorkommen befinden sich in den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen. fmg