Berlin. In Malaysia haben Archäologen ein Skelett in einer ungewöhnlichen Haltung entdeckt. Es ist 16.000 Jahre alt – und drohte zerstört zu werden.

Rettungsaktion in Malaysia: Rechtzeitig bevor die Kalksteinhöhlen von Gua Keledung Kecil in dem asiatischen Land durch den Bau eines Staudamms geflutet wurden, konnten Archäologen unter der Leitung von Zuliskandar Ramli von der National University of Malaysia (UKM) dort mehrere Skelette freilegen. Eines davon ist von besonderer Bedeutung.

Archäologie: 16.000 Jahre alte menschliche Überreste entdeckt

Bei den Ausgrabungen im Nenggiri-Tal wurden insgesamt 16 Skelette gefunden, die mit der Jäger- und Sammlerkultur der Hoabinhier in Verbindung gebracht werden. Bei einem der Fundstücke handelt es sich um das einzige vollständige und zugleich auch um das älteste Skelett in gebeugter Position, das jemals in Malaysia gefunden wurde. Die Wissenschaftler beziffern sein Alter auf 14.000 bis 16.000 Jahre.

Die gefundenen menschlichen Überreste sind aber nicht nur aufgrund ihres Alters von Bedeutung – sie erlauben auch wertvolle Rückschlüsse zu Bestattungen im Zeitalter des Prä-Neolithikum. Die geduckte Haltung der Skelette ist typisch für die präneolithischen Begräbnisse in der Region. Neben den menschlichen Überresten gehören zum Fund 71.289 Artefakte, darunter:

  • Steinwerkzeuge
  • Töpferwaren
  • Steinornamente

Archäologischer Fund vor der Flutung des Tals

Der wohl bedeutendste Fund der malaysischen Forschung konnte rechtzeitig geborgen werden, bevor die Höhlen unter einem 53 Quadratkilometer großen See verschwinden werden. Er ist Bestandteil eines riesigen Projekts mit dem Bau eines Wasserwerks, das zukünftig ein wichtiger Lieferant der malaysischen Stromversorgung werden soll und Arbeitsplätze für die indigene Gemeinschaft der Orang Asli schafft.

Die gefundenen Skelette und Artefakte wurden zur Konservierung und weiteren Erforschung an die malaysische Denkmalschutzbehörde übergeben.

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