Kairo. .

Ihre Motive findet sie in der Wüste. Hunderte Kilometer entfernt von schicken Modeboutiquen, im unwirtlichen Sandmeer der Sinai-Halbinsel. Bei den Beduinenfrauen Ägyptens holt sich Susanne Kümper ihre Anregungen. Jahrhunderte alte, traditionelle, edle Phantasien aus Perlen, Metallplättchen, Muscheln und feinen Silberschmiedearbeiten kombiniert die Modedesignerin auf Seide, Viskose und Baumwolle mit modernen, unverschleierten westlichen Stilelementen.

„SinaGamila“ hat Kümper das Label genannt, das sie zusammen mit Studentinnen der Universität Kairo entwickelt hat. Vor zwölf Jahren kam die zierliche, blonde Frau, die gerade ihr Studium in Hamburg beendet hatte, nach Kairo. „Es war Zufall“, erzählt sie. Ihr Bruder arbeitete zu der Zeit in Alexandria. Bei einem Besuch lernte sie nicht nur die „warmherzigen und freundlichen Menschen“ kennen, sie fand auch einen Praktikumsplatz. Entdeckte eine Modewelt aus Tausendundeiner Nacht.

Kairo ist ein trendiger Treff

Die gebürtige Essenerin baute den ersten Studiengang Modedesign an der staatlichen Helwan Universität in der ägyptischen Hauptstadt auf. Das war anfangs nicht unbedingt einfach. „Ich musste kreatives Denken unterrichten“, erinnert sie sich. „Im ägyptischen Bildungssystem werden Mädchen nicht zum selbstständigen Denken erzogen.“ Sie musste Anfeindungen ertragen. Nach der ersten öffentlichen Präsentation ihrer Modewelten erhielt die heute 43-Jährige einen Stapel anonymer Drohbriefe, die ihr vorwarfen, die jungen muslimischen Frauen zu einem verwestlichten Lebensstil zu verführen.

Diese Zeiten sind vorbei. „Kairo ist in den vergangenen Jahren zu einem trendigen internationalen Treffpunkt für Kulturschaffende und Kulturinteressierte geworden. Die jungen Kreativen sind auf der Suche nach einer hoffnungsvollen Zukunftsvision und wollen sich ihrer Umwelt mitteilen“, sagt Kümper heute. Dabei sei es gerade in Ägypten eine besondere Herausforderung, sich als junger Mensch treu zu sein, einen individuellen Standpunkt zu vertreten und ein persönliches Profil zu entwickeln. Dieser Aufgabe hat sie sich verschrieben. Denn auch am Nil haben junge Ketten wie Zara, H&M und Mango Einzug gehalten.

Entdeckungstouren auf dem Sinai

Jenseits westlich geprägter Einheits-Ästhetik sucht Susanne Kümper den perfekten Ausdruck und Eindruck, hat einen Stil kreiert, der die tradierten Klänge der Heimat spielerisch aufgreift und ins 21. Jahrhundert herüberrettet.

Ihre Entdeckungstouren führen sie immer wieder in die Wüste, zu den Beduinenfrauen des Südsinai, „die eher im Verborgenen leben“. Ihre jahrzehntealten ornamentreichen Stickereien, ihre Muster, ihre Farbensprache, die von Generation zu Generation weitergereicht wurden, verarbeiten Kümper und ihr Kreativteam in ihrem jungen Label, auf weißen langen Kleidern, zuweilen schulterfrei, auf bunten Hosen und kurzen Röcken. Dabei geht sie durchaus arbeitsteilig vor. Die Stickereien übernehmen die Wüsten-Ladys, die Kollektion selber wird im Kairoer Atelier entworfen und zusammengenäht. „Wir lassen uns die alten Techniken erklären, haben einen Katalog mit alten Mustern zusammengetragen“, sagt Kümper. Das Spannende daran: Die Anordnung der Motive wird nicht willkürlich gewählt, sie hat eine Bedeutung, erzählt Geschichten über die Stammeszugehörigkeit, über die Familie.

So könne man die alte Handarbeit, die Tradition des Landes, in die kreative Arbeit einbinden und schaffe letztendlich etwas komplett Neues. Etwas Originelles, Einzigartiges, etwas Authentisches. Denn die Arbeiten von Susanne Kümper sind allesamt Unikate.

Ihre Motive findet sie in der Wüste. Hunderte Kilometer entfernt von schicken Modeboutiquen, im unwirtlichen Sandmeer der Sinai-Halbinsel. Bei den Beduinenfrauen Ägyptens holt sich Susanne Kümper ihre Anregungen. Jahrhunderte alte, traditionelle, edle Phantasien aus Perlen, Metallplättchen, Muscheln und feinen Silberschmiedearbeiten kombiniert die Modedesignerin auf Seide, Viskose und Baumwolle mit modernen, unverschleierten westlichen Stilelementen.

„SinaGamila“ hat Kümper das Label genannt, das sie zusammen mit Studentinnen der Universität Kairo entwickelt hat. Vor zwölf Jahren kam die zierliche, blonde Frau, die gerade ihr Studium in Hamburg beendet hatte, nach Kairo. „Es war Zufall“, erzählt sie. Ihr Bruder arbeitete zu der Zeit in Alexandria. Bei einem Besuch lernte sie nicht nur die „warmherzigen und freundlichen Menschen“ kennen, sie fand auch einen Praktikumsplatz. Entdeckte eine Modewelt aus Tausendundeiner Nacht.

Kairo ist ein trendiger Treff

Die gebürtige Essenerin baute den ersten Studiengang Modedesign an der staatlichen Helwan Universität in der ägyptischen Hauptstadt auf. Das war anfangs nicht unbedingt einfach. „Ich musste kreatives Denken unterrichten“, erinnert sie sich. „Im ägyptischen Bildungssystem werden Mädchen nicht zum selbstständigen Denken erzogen.“ Sie musste Anfeindungen ertragen. Nach der ersten öffentlichen Präsentation ihrer Modewelten erhielt die heute 43-Jährige einen Stapel anonymer Drohbriefe, die ihr vorwarfen, die jungen muslimischen Frauen zu einem verwestlichten Lebensstil zu verführen.

Diese Zeiten sind vorbei. „Kairo ist in den vergangenen Jahren zu einem trendigen internationalen Treffpunkt für Kulturschaffende und Kulturinteressierte geworden. Die jungen Kreativen sind auf der Suche nach einer hoffnungsvollen Zukunftsvision und wollen sich ihrer Umwelt mitteilen“, sagt Kümper heute. Dabei sei es gerade in Ägypten eine besondere Herausforderung, sich als junger Mensch treu zu sein, einen individuellen Standpunkt zu vertreten und ein persönliches Profil zu entwickeln. Dieser Aufgabe hat sie sich verschrieben. Denn auch am Nil haben junge Ketten wie Zara, H&M und Mango Einzug gehalten.

Entdeckungstouren auf dem Sinai

Jenseits westlich geprägter Einheits-Ästhetik sucht Susanne Kümper den perfekten Ausdruck und Eindruck, hat einen Stil kreiert, der die tradierten Klänge der Heimat spielerisch aufgreift und ins 21. Jahrhundert herüberrettet.

Ihre Entdeckungstouren führen sie immer wieder in die Wüste, zu den Beduinenfrauen des Südsinai, „die eher im Verborgenen leben“. Ihre jahrzehntealten ornamentreichen Stickereien, ihre Muster, ihre Farbensprache, die von Generation zu Generation weitergereicht wurden, verarbeiten Kümper und ihr Kreativteam in ihrem jungen Label, auf weißen langen Kleidern, zuweilen schulterfrei, auf bunten Hosen und kurzen Röcken. Dabei geht sie durchaus arbeitsteilig vor. Die Stickereien übernehmen die Wüsten-Ladys, die Kollektion selber wird im Kairoer Atelier entworfen und zusammengenäht. „Wir lassen uns die alten Techniken erklären, haben einen Katalog mit alten Mustern zusammengetragen“, sagt Kümper. Das Spannende daran: Die Anordnung der Motive wird nicht willkürlich gewählt, sie hat eine Bedeutung, erzählt Geschichten über die Stammeszugehörigkeit, über die Familie.

So könne man die alte Handarbeit, die Tradition des Landes, in die kreative Arbeit einbinden und schaffe letztendlich etwas komplett Neues. Etwas Originelles, Einzigartiges, etwas Authentisches. Denn die Arbeiten von Susanne Kümper sind allesamt Unikate.