Berlin. Vor wenigen Wochen nahm sie erfolgreich an den Olympischen Spielen von Paris teil. Nun starb Rebecca Cheptegei nach einem Brandanschlag.

Die aus Uganda stammende Marathon-Läuferin Rebecca Cheptegei ist nach einem Anschlag gestorben. Sie erlag im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen, hieß es am Donnerstagmorgen. Cheptegei war nach Polizeiangaben am Sonntag von ihrem Lebensgefährten mit Benzin übergossen und angezündet worden. Cheptegeis Partner soll ihr mit einem Fünf-Liter-Benzinkanister an ihrem Wohnsitz in Trans-Nzoia County im ländlichen Westen Kenias aufgelauert haben, während sie in der Kirche war.

Zuvor soll es Streit zwischen den beiden unter anderem über ein Grundstück gegeben haben. Der Partner wurde ebenfalls von den Flammen erfasst. Nachbarn löschten das Feuer und brachten beide ins Krankenhaus. Die Polizei ermittelt gegen den Mann.

Marathon-Läuferin Cheptegei  nahm an Olympischen Spielen in Paris teil

Nach Angaben des Krankenhauses in Eldoret war Cheptegei mit Verbrennungen an etwa 80 Prozent ihrer Körperoberfläche auf die Intensivstation eingeliefert worden. Sie hatte auch Flammen eingeatmet und innere Brandwunden erlitten. Der mutmaßliche Täter liegt demnach mit Verbrennungen an 30 Prozent der Körperoberfläche ebenfalls auf der Intensivstation.

Kein Einzelfall in Kenia: Jede dritte Frau erfährt körperliche Gewalt

Dieser Femizid ist kein Einzelfall. Nach offiziellen Statistiken hat in Kenia bereits jede dritte Frau ab dem Alter von 15 Jahren körperliche Gewalt erfahren. Besonders gefährdet sind verheiratete Frauen. 2022 sorgte bereits der Mord an der Läuferin Damaris Mutua für Schlagzeilen: Sie wurde erwürgt in ihrem Haus in der kenianischen Stadt Iten aufgefunden. Nur wenige Monate davor wurde die Rekord-Langstreckenläuferin Agnes Tirop erstochen, ebenfalls in Iten.

Wegen einer Zunahme von Femiziden in Kenia gingen Anfang des Jahres Tausende Frauen auf die Straße und protestierten. Auch der Präsident des ugandischen Olympischen Komitees teilte seine Empörung und sprach sich klar gegen die Gewalt an Frauen aus.

Noch vor drei Wochen ermöglichte sich Cheptegei ihren Traum und trat für Uganda bei den Olympischen Spielen an. In Paris absolvierte die Langstreckenläuferin die 42,195 Kilometer in 2:32:14 Stunden.

afp/dpa/dk