Berlin. Vor der Küste Italiens wurde eine riesige tote Meeresschildkröte gefunden. Das Tier starb wohl auch durch menschliche Einflüsse.

Erst vor wenigen Tagen war sie lebendig gesichtet worden, nun hat die italienische Küstenwache eine traurige Entdeckung gemacht: Im Meer vor Viareggio, einer Küstenstadt in der Toskana, fanden sie eine tote 300 Kilogramm schwere Meeresschildkröte. Das rund zwei Meter lange Tier schwamm laut der Umweltschutzorganisation WWF leblos im Meer. Die Schildkröte hatte sich wohl mit der Vorderflosse in einem Gewicht verfangen, wie es etwa von Tauchern verwendet wird, und konnte sich nicht mehr eigenständig befreien.

Meeresschildkröten sind vom Aussterben bedroht

Mithilfe von Tauchern der Küstenwache konnte der Körper der Meeresschildkröte schließlich befreit und mit einem Kran an Land gehoben werden. Laut WWF handelte es sich dabei um eine Lederschildkröte, die größte existierende Schildkröten-Art. Weltweit gibt es nur noch sieben Arten von Meeresschildkröten – und alle sind vom Aussterben bedroht. WWF Italien erklärte in einer Mitteilung: „Diese traurige Entdeckung, die erneut – unbeabsichtigt oder bewusst – durch menschliches Handeln verursacht wurde, stellt einen enormen Verlust für die Artenvielfalt unserer Meere und den Schutz der großen Arten dar, die sie bewohnen.“

Der Körper der toten Schildkröte wurde nach Pisa gebracht, wo nun die Todesursache ermittelt werden soll. Meeresschildkröten sind durch die Klimakrise stark bedroht. Nicht nur die steigenden Meeresspiegel sind ein Problem für die Tiere, durch die höheren Temperaturen schlüpfen außerdem mehr Weibchen als Männchen, wodurch es zu einem Missverhältnis der Geschlechter kommt.

Auch die Fischerei ist eine Gefahr für die Meeresschildkröten. Immer wieder verheddern sie sich in Netzen und an Langleinen. Ein weiteres Problem ist die Verschmutzung der Meere. Lederschildkröten ernähren sich besonders gerne von Quallen – die sie allerdings nicht von Plastikmüll unterscheiden können. Obwohl alle Meeresschildkröten-Arten geschützt sind, werden sie außerdem immer noch für ihr Fleisch und ihre Panzer gejagt. Die Bestände aller Arten seien in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch zurückgegangen, warnt die Umweltorganisation WWF.