Berlin. In der Nähe der griechischen Hauptstadt tobt ein großer Waldbrand. Am Montagmorgen mussten weitere Ortschaften evakuiert werden.

Nördlich von Athen tobt seit Sonntag ein großer Waldbrand. Rauchwolken zogen bis in die rund 30 Kilometer entfernte griechische Hauptstadt und verdunkelten dort den Himmel. Der Feuerwehr ist es bisher nicht gelungen, den Großbrand unter Kontrolle zu bringen.

Die Einwohner von zwölf Ortschaften seien deswegen am Montagmorgen per SMS aufgerufen worden, ihre Häuser in der Region um Marathon und Penteli zu verlassen, teilte ein Sprecher der Feuerwehr im griechischen Rundfunk mit. „Bei Tagesanbruch werden wir 29 Löschflugzeuge und Hubschrauber einsetzen“, sagte er. Trotz der Anstrengungen breite sich der Waldbrand weiterhin sehr schnell aus und bewege sich auf die näher an Athen gelegene Gemeinde Penteli zu.

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Seit Sonntag sind mehrere hundert Feuerwehrleute und zahlreiche freiwillige Helfer im Einsatz, um den Waldbrand zu löschen. Laut eines Sprechers der Feuerwehr seien die Flammen teilweise bis zu 25 Meter hoch. Die griechischen Behörden hatten am Sonntagabend bereits die Evakuierung der von den Waldbränden bedrohten historischen Stadt Marathon angeordnet. Die Feuerwehr teilte mit, die mehr als 30.000 Einwohner der Stadt seien in die Ortschaft Nea Makri am Meer gebracht worden. Auch zwei Krankenhäuser mussten evakuiert werden.

Dichter Rauch steigt durch die Waldbrände auf. Zahlreiche Menschen erlitten Rauchvergiftungen.
Dichter Rauch steigt durch die Waldbrände auf. Zahlreiche Menschen erlitten Rauchvergiftungen. © AFP | Angelos Tzortzinis

Viele Menschen mit Rauchvergiftung in Krankenhäusern

Zahlreiche Menschen erlitten Rauchvergiftungen und wurden in Krankenhäuser gebracht, wie griechische Medien berichteten. Unklar war zunächst, wie viele Häuser zerstört oder beschädigt wurden. Fernsehreporter berichteten, dass sie Dutzende lichterloh brennende Häuser gesehen hätten. In einigen Fällen kam es zu Streitigkeiten zwischen Einwohnern und der Polizei. Viele Menschen weigerten sich trotz der sich nähernden Flammen, ihre Häuser zu verlassen und versuchten mit Gartenschläuchen, ihr Hab und Gut zu retten. Touristische Anlagen waren zunächst nicht bedroht, wie es in den Berichten hieß.

Die Meteorologen und der Zivilschutz hatten über das Wochenende immer wieder gewarnt: Wegen der extremen Trockenheit und der zurzeit starken Winde rund um die Ägäis könne der kleinste Brand binnen wenigen Minuten zu einem Großfeuer werden. Wie dieser Brand ausbrach, blieb zunächst unklar. Der Zivilschutz veröffentlichte eine Karte, auf der zu sehen ist, dass in der Region um Athen und in weiten Teilen Mittelgriechenlands die höchste Brandgefahrstufe herrscht. Die Lage werde auch in den kommenden Tagen äußerst gefährlich bleiben, teilte der Zivilschutz mit. In den meisten Regionen Griechenlands hat es seit Monaten nicht mehr richtig geregnet. 

Nahe des Dorfs Varnava steht ein Auto in Flammen.
Nahe des Dorfs Varnava steht ein Auto in Flammen. © DPA Images | Michael Varaklas

40 Waldbrände innerhalb von 24 Stunden in Griechenland ausgebrochen

In Griechenland kämpften zahlreiche Feuerwehrleute und freiwillige Helfer den ganzen Tag über gegen Waldbrände in mehreren Regionen des Landes. Am Nachmittag hatte die Feuerwehr 33 der 40 binnen 24 Stunden ausgebrochenen Brände unter Kontrolle gebracht, wie der Feuerwehrsprecher Vassilis Vathrakogiannis vor Journalisten sagte. Sieben Brände seien allerdings noch nicht unter Kontrolle, betonte er. 

Ein weiteres Feuer brach am frühen Sonntagnachmittag in Megara in der Region Westattika aus. 48 Feuerwehrleute und mehrere freiwillige Helfer waren mit 13 Fahrzeugen, zwei Flugzeugen und zwei Hubschraubern vor Ort. In der Region Thessaloniki war ein Brand in der Stadt Lagadas teilweise unter Kontrolle, während 20 Feuerwehrleute, zehn Fahrzeuge und ein Hubschrauber die Flammen bekämpften.