Berlin. Nach dem Hoteleinsturz in Rheinland-Pfalz mit zwei Toten beginnt die Suche nach der Ursache. Ein Experte erklärt, worauf es ankommt.

Ein Unglück, wie man es sich im Urlaub erst recht nicht vorstellen mag: In der beliebten Reiseregion rund um die Mosel ist ein Fachwerk-Hotel teilweise in sich zusammengestürzt. Zwei Menschen starben in den Trümmern der Reichsschenke im Örtchen Kröv in Rheinland-Pfalz, mehrere wurden verletzt.

Derzeit sind noch viele Fragen ungeklärt werden. Befinden sich noch Personen in der Ruine? Und wie konnte es überhaupt zu dem Einsturz kommen? Bisher konnten die Einsatzkräfte dazu noch keine genauen Angaben machen. Im Gespräch mit dieser Redaktion erklärt Markus Hennecke, Vizepräsident der Bundesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik e.V., was grundsätzlich passiert sein könnte, wenn ein Gebäude in sich zusammenbricht.

Wie lässt sich der Einsturz eines Hauses grundsätzlich erklären?

Markus Hennecke: In jedem Haus gibt es Bauteile bzw. Stützen, die Lasten von oben nach unten verteilen. Stürzt ein Gebäude ein, dürfte eine dieser Stützen versagt haben. Dabei ist es egal, ob es sich um die Decke oder eine Wand handelt. Gasexplosionen oder Verpuffungen können ein Haus grundsätzlich zwar zum Einsturz bringen, im Fall des Hotels in Kröv deutet aber nichts darauf hin.

Zwei Tote bei Einsturz eines Hotels in Kröv in Rheinland-Pfalz

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    Kann eine mangelnde Überprüfung eine Rolle gespielt haben?

    Alle Gebäude in Deutschland werden statisch untersucht und abgenommen. Wir haben zudem ein System etabliert, bei dem Hochbauten regelmäßig geprüft werden. Dazu zählen weitgespannte Hallen oder besonders große Gebäude wie Hochhäuser. Dafür gibt es aber keine gesetzlich verpflichtenden Regelungen. Grundsätzlich sind immer Eigentümer in der Pflicht, sich um die Sicherheit des betreffenden Gebäudes zu kümmern. Sollten Sie dafür nicht das nötige Wissen haben, müssen sie fachkundiges Personal hinzuziehen, das die Situation entsprechend einschätzen kann.

    Sind Fachwerkhäuser grundsätzlich gefährdeter als andere Gebäude?

    Fachwerkhäuser sind keinesfalls unsicherer als andere Gebäude. Bei der Überwachung bedürfen sie aber einer anderen Sorgfalt. Ist zum Beispiel ein Holzbalken beschädigt, muss er ausgetauscht werden. Gebäude und möglicherweise auftretende Schäden müssen immer im Auge behalten werden. Das passiert nicht von allein.

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