Braunschweig/Berlin. Christian B. soll mehrere Kinder missbraucht haben und steht im Fall Madeleine McCann unter Mordverdacht. In Haft bleibt er dennoch.
Der Haftbefehl gegen den auch im Fall Maddie verdächtigen Christian B. ist aufgehoben worden. Dies teilte das Landgericht Braunschweig mit. Demnach bestehe mit Blick auf die Vorwürfe gegen den 47-Jährigen zu fünf anderen schweren Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung kein dringender Tatverdacht.
Die Verteidigung des mehrmals vorbestraften Sexualstraftäters hatte den entsprechenden Antrag zur Aufhebung gestellt, weil es nach dem bisherigen Verlauf der Beweisaufnahme keinen Grund mehr für einen Haftbefehl gebe. Die Kammer verneinte den dringenden Tatverdacht hinsichtlich sämtlicher Anklagevorwürfe, wie das Gericht mitteilte.
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Der gebürtige Würzburger B. steht seit Februar vor Gericht, weil ihm drei Vergewaltigungen und zwei Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern vorgeworfen werden. Großes Interesse erweckt das Verfahren aber vor allem, weil der Angeklagte auch im Fall der 2007 aus einer portugiesischen Ferienanlage verschwundenen dreijährigen Madeleine McCann unter Mordverdacht steht.
Der Maddie-Komplex ist aber nicht Gegenstand der aktuellen Verhandlung und es gilt die Unschuldsvermutung. Aktuell sitzt B. eine siebenjährige Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Amerikanerin im Jahr 2005 in Portugal ab und bleibt deswegen auch trotz der aktuellen Gerichtsentscheidung weiter im Gefängnis.