Berlin. Proben zeigen, dass es bei Eiswürfeln aus Restaurants und Kneipen vor Keimen wimmelt. Auch krankmachende Bakterien wurden nachgewiesen.

In Cocktails sind sie ein Muss. Und auch eine Apfelschorle wird mit Eiswürfeln im Sommer deutlich erfrischender. Doch das Bundesamt für Verbraucherschutz (BVL) warnt: Einer Stichprobe zufolge schludern offenbar viele Kneipen und Restaurants bei der Herstellung. Die Folgen sind nicht nur ekelerregend, sie können auch gefährlich sein.

In 47 von 244 Proben, die aus Eiswürfelmaschinen in Gastronomiebetrieben in zehn Bundesländern entnommen worden waren, wimmelte es von Keimen. „Die Gesamtkeimzahl bei 36 Grad Celsius lag über dem Grenzwert von 100 koloniebildenden Einheiten pro Milliliter“, teilt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit mit. Ein solcher Wert sei ein Hinweis auf Hygienemängel und könne dazu führen, dass die Würfel krankmachende Keime enthielten.

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Keime in Eiswürfeln: Darmbakterien in Proben nachgewiesen

Die Palette der nachgewiesenen Bakterien ist lang: 35 Proben enthielten coliforme Keime, auch Fäkalbakterien genannt. Diese dienen laut Trinkwasserverordnung als Verschmutzungsindikator. In 22 Proben waren dem BVL zufolge Enterokokken nachweisbar, die bei Menschen mit schwachem Immunsystem diverse Entzündungen auslösen können. Weitere nachgewiesene Bakterien waren Escherichia coli, Pseudomonas aeruginosa und das Darmbakterium Clostridium perfringens. Laut Trinkwasserverordnung dürfen alle diese Keime in Trinkwasser nicht nachweisbar sein.

„Die Befunde zeigen, dass auch bei vermeintlich einfachen Vorgängen wie dem Einfrieren von Trinkwasser sowie der Herstellung von Eiswürfeln die Grundprinzipien der Küchen- und Betriebshygiene eingehalten werden müssen“, mahnt das BVL. Durch eine regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Maschinen und eine begrenzte Verweildauer des Wassers in den Geräten ließen sich die Risiken einer mikrobiellen Verunreinigung auf ein Minimum reduzieren.

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