Hamburg. Im Sorgerechtsstreit um die Block-Kinder meldet sich die Steakhaus-Erbin erstmals zu Wort – und übt Kritik an den Justizbehörden.

Seit dem Drama an Silvester um ihre Kinder war Christina Block nicht mehr in der Öffentlichkeit zu sehen. Der Sorgerechtsstreit zwischen der Steakhaus-Erbin und ihrem Ex-Mann hat um die Jahreswende in Deutschland und Dänemark für Schlagzeilen gesorgt. Unbekannte hatten in der Silvesternacht den Vater der Kinder in Dänemark angegriffen und den 10-jährigen Jungen und das 13-jährige Mädchen nach Deutschland gebracht. Später tauchten die beiden körperlich unversehrt bei der Mutter in Hamburg auf. Mittlerweile sind die Kinder wieder in der Obhut des Vaters in Dänemark.

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Am Dienstagabend zeigte sich Christina Block beim „Punsch unterm Dach“, einer Veranstaltung der Block-Gruppe, erstmals wieder in der Öffentlichkeit – und hielt eine emotionale Rede über die Strapazen der vergangenen Tage. Eigentlich hätte Block nicht beim Neujahrsempfang der Block-Gruppe erscheinen wollen. Nach Informationen des „Hamburger Abendblatts“ war man auch konzernintern überrascht, dass sie trotzdem kam und sogar kurz nach ihrer Ankunft eine Ansprache hielt. Sie hätte wegen der „familiären Ereignisse der letzten Tage“ lange überlegt, ob sie überhaupt irgendetwas sagen sollte.

Christina Bock: „Ich werde mich nicht wegducken“

Gemeint war damit wohl die Rückholaktion ihrer Kinder aus Dänemark und die unklare rechtliche Situation um das Sorgerecht für Theodor und Klara. Weiter sagte Block: „Die Zeiten sind nicht normal. Zumindest nicht für mich und meine Familie. Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschlossen, mich nicht zu verstecken. Mich nicht wegzuducken“, sagte Block. Die anwesenden Gäste unterstützten die Erbin mit viel Applaus, wie das „Hamburger Abendblatt“ berichtet.

Sorgerechtsstreit um Block-Kinder
Christina Block, Unternehmerin, aufgenommen bei einem Pressegepräch. © DPA Images | Georg Wendt

Es sei ihr ein Bedürfnis nach Tagen, in denen vor allem über sie geredet wurde, nun selbst etwas zu sagen, so die 49-Jährige weiter. In Bezug auf den Sorgerechtsstreit mit ihrem Ex-Mann Stephan Hensel (49) machte Block ihre Haltung klar. „Wo Unrecht geschieht, müssen wir dafür eintreten, dass es revidiert wird. Und wo Unrecht erkannt und bereits beurteilt wurde, muss dies strikt und schnell umgesetzt werden“, sagte sie. „Die Opfer müssen geschützt werden.“

Block kritisiert mediale Berichterstattung über die Rückholaktion

Auch die mediale Berichterstattung über das Familiendrama in der Silvesternacht kritisiert Christina Block. „In der öffentlichen Diskussion über diese Themen braucht es eine wertschätzende Auseinandersetzung. Mit fundierter Haltung, die zum Ziel hat, das Miteinander und nicht die Vernichtung des anderen. Das können sogenannte soziale Medien nicht leisten, wie wir alle wissen. Umso mehr obliegt diese Aufgabe der Politik und dem wahrhaftigen Journalismus. Zum Glück sehe ich ja hier einige rechtschaffene Vertreter beider Lager und die möchte ich auch ganz besonders begrüßen“, sagte Block mit Blick in die Menge.

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Aufklärung, was wirklich in eben jener Silvesternacht passiert ist, lieferte sie – wenig überraschend – nicht. Mit einem Appell an die Gäste fand die Rede der Steakhaus-Erbin ihr Ende. „Ich möchte Sie alle ermuntern, diesen Weg bewusst und deutlich erkennbar zu gehen, für eine Gesellschaft, in der wir auf Recht und Gerechtigkeit vertrauen können. Und auf einen respektvollen Austausch von Wissen und Meinung. Das ist meine Meinung und mein Wunsch für dieses sicher herausfordernde Jahr.“

Den ganzen Artikel lesen Sie beim „Hamburger Abendblatt“, das wie diese Redaktion zur Funke Mediengruppe gehört.