Athen. Ämtern und Museen bleiben leer, Krankenhäuser behandeln nur Notfälle: In Griechenland befinden sich die Staatsbediensteten seit Mittwoch im Streik. 48 Stunden lang wollen sie gegen die geplanten Massenentlassungen protestieren. Auch Gymnasiallehrer wollen sich den Streikenden anschließen.
Aus Protest gegen geplante Massenentlassungen im Öffentlichen Dienst sind die griechischen Staatsbediensteten am Mittwoch in einen 48-stündigen Streik getreten. Der Ausstand steht unter dem Motto "Dauerkampf gegen die Sparpolitik". Im Zentrum Athens brach wegen zahlreicher Demonstrationen der Verkehr zusammen. "Wir sind Menschen, keine Zahlen", skandierten die Demonstranten.
Die Europäische Union fordert dagegen von Athen weitere Reformen insbesondere des Staatssektors und des Steuerwesens. Am Dienstag hatte Kommissionspräsident José Manuel Barroso Griechenland zugesichert, das Hilfsprogramm zur Überwindung der Wirtschafts- und Sozialkrise nötigenfalls anzupassen. Die Troika aus Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds müsse aber zunächst die Umsetzung des laufenden Programms prüfen.
Krankenhäuser behandeln ausschließlich Notfälle
Von dem Arbeitskampf sind vor allem Behörden und die Volksschulen betroffen. Auch Gerichte und zahlreiche Museen blieben geschlossen. Die Gymnasiallehrer streiken schon seit Montag für fünf Tage. Auch die Ärzte in staatlichen Krankenhäusern nehmen am Ausstand teil. Sie behandeln nur Notfälle.
Auch die Journalisten schlossen sich dem Streik an. Sie legten von 9 Uhr Ortszeit für drei Stunden die Arbeit nieder. Im Radio und Fernsehen gab es in diesem Zeitraum keine Nachrichten.
Die Fähren liefen nach Angaben der Küstenwache regulär aus. Auch die U-Bahnen und die Busse fuhren normal. Hotels, Banken und Taxis sowie Geschäfte werden nicht bestreikt. Bis Ende 2014 sollen 15.000 Staatsbedienstete entlassen werden, davon 4000 noch in diesem Jahr. (dpa)