Verden/Hamburg.. Die Polizei war dem mutmaßlichen Mörder Martin N. bereits seit Anfang März dicht auf den Fersen. Am 11. März wurden die Akten des 40-Jährigen bei der Hamburger Staatsanwaltschaft angefordert, sechs Wochen später erfolgte die Festnahme.

Der mutmaßliche Dreifachmörder aus Hamburg war schon seit Anfang März im Visier der Polizei. Am 11. März habe die „Soko Dennis“ die Akten des 40-jährigen Martin N. bei ihm angefordert, sagte der Hamburger Staatsanwalt Wilhelm Möllers am Mittwoch. Sechs Wochen später wurde N. festgenommen.

Ob die Festnahme von Dennis Mörder möglicherweise schon länger geplant war, wollten die Ermittler in Verden am Mittwoch nicht kommentieren. Am Dienstag hatte der „Stern“ berichtet, dass Martin N. kurz vor seiner Festnahme einen Jungen aus der Berliner Pädophilenszene erhalten sollte. Möllers äußerte an diesem Bericht allerdings erhebliche Zweifel.

Die Polizei in Verden versucht unterdessen, weiter das Umfeld von Martin N. zu erhellen. Dazu gehöre auch die Befragung von Familienangehörigen des 40-Jährigen, sagte der Sprecher der Polizei.

Aus dem Schullandheim entführt

Die Polizei geht bei N. von einem Serientäter aus, der in Schullandheime, Zeltlager und Einfamilienhäuser eindrang und dort Kinder missbrauchte. Er steht im Verdacht, seit 1992 fünf Jungen getötet zu haben. Darunter war der neunjährige Dennis, der 2001 aus einem Schullandheim im Kreis Cuxhaven entführt worden war.

Der letzte bekannte Fall ereignete sich 2004. Damals verschwand ein Elfjähriger aus einem Schullandheim in St. Brevin les Pins in Frankreich und wurde später in einem Weiher tot aufgefunden. Drei Morde hat der 40-Jährige, der in Untersuchungshaft sitzt, bislang gestanden. (dapd)