Neu Delhi. Ein Passagierzug rast in Indien in einen Güterzug. Durch den Aufprall schieben sich Waggons ineinander, werden in die Luft gehoben. Die Helfer kommen zunächst nicht in die Wagen, viele Menschen müssen darin ausharren.
Beim Zusammenstoß eines Passagierzuges mit einem Güterzug im Norden Indiens sind am Montag mindestens acht Menschen getötet und mehr als 80 verletzt worden. Der voll besetzte Gorakhnath-Expresszug sei nahe dem Bahnhof Chureb in Uttar Pradesh in den stehenden Güterzug gerast, sagte der Polizeichef des Distrikts Sant Kabirnagar, Ratankant Panday.
Sechs Waggons des Expresszuges seien entgleist, erklärte ein Bahnmitarbeiter. Zahlreiche Menschen seien zunächst in den Abteilen eingeschlossen gewesen. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Waggons durch die Wucht des Aufpralls hochgehoben wurden. Sie hingen ineinander verkeilt mehrere Meter über dem Boden. In einem Waggon reisen meist 100 bis 125 Menschen.
Mehrere indische Nachrichtensender berichteten, es seien mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Laut dem Sender CNN-IBN war darunter auch der Lokführer. Genaueres wüssten die Helfer erst, wenn sie es schafften, die demolierten Waggons aufzuschneiden und zu den Toten und Verletzten vorzudringen.
Der designierte Premierminister Narendra Modi sprach den Angehörigen der Toten sein Beileid aus. Er bete mit den Verletzten, schrieb Modi auf Twitter kurz vor seiner Vereidigung als Regierungschef.
Erste Untersuchungen zeigten, dass die beiden Züge wegen eines Signalfehlers auf das gleiche Gleis gerieten, berichtete die Zeitung "Times of India" online. Der Passagierzug war auf dem Weg von der Hauptstadt Neu Delhi nach Gorakhpur, einem Distrikt an der Grenze zu Nepal.
Indien hat eines der längsten Schienennetze der Welt, jeden Tag fahren mehr als 20 Millionen Menschen mit den Zügen. Dabei ereignen sich jedes Jahr schwere Unfälle mit vielen Toten. Erst Anfang des Monats starben 18 Menschen, als ein Zug in der Nähe von Mumbai entgleiste. (dpa)