Düsseldorf. Wegen erhöhten Methanolgehalts warnen die Verbrauchschutzministerien bundesweit vor Wodka der thüringischen Firma “Bärenkrone“. Das Land NRW hat in Labortests deutlich zu hohe Werte festgestellt und bereits 8000 Flaschen beschlagnahmt. Eine Vergiftung mit Methanol-Alkohol kann tödlich sein.

Der Rückruf des Thüringer Landesamtes für Verbraucherschutz ist bereits fast zwei Wochen alt - doch jetzt schlagen auch sämtliche anderen Verbraucherschutzministerien in Deutschland Alarm: Sie warnen vor Wodka der Marke "Bärenkrone", der bundesweit verkauft wurde. In drei Sorten des Thüringer Spirituosenherstellers sind erhöhte Methanolwerte festgestellt worden. Tests in amtlichen Laboren in NRW bestätigten diese Ergebnisse.

Bei den Schnaps-Sorten "Vodka AntiVirus", "Excellent Vodka V 24 Original" und "Premium Vodka Cosmos" lagen die Werte mit bis 18,36 Gramm pro Liter deutlich über den Grenzwerten von 0,0375 Gramm pro Liter. Der Wodka wurde bundesweit verkauft - laut Lebensmittelwarnung.de an "Getränkehändler, Diskotheken, Tankstellen, Sonderpostenmärkte und sonstige Billigläden".

Hersteller ist bereits geschlossen

Der Verdacht: Bei der Firma "Bärenkrone" wurde womöglich gepanscht. Die Firma war bereits Anfang November wegen des Verdachts auf Handel mit unversteuertem Rohalkohol geschlossen worden.

Da es keine ordentliche Kennzeichnung von einzelnen Produktionschargen gebe, könnten die gefährlichen Wodka-Sorten nicht näher eingegrenzt werden, berichtet das NRW-Verbraucherschutzministerium. Deshalb hat es vorerst ein generelles Verkaufsverbot für alle drei Sorten verhängt. 8000 "Bärenkrone"-Flaschen wurden in Nordrhein-Westfalen bereits beschlagnahmt.

Methanol-Alkohol ist hochgradig gesundheitsgefährdend. "Eine harmlose Dosis gibt es nach Aussagen von Medizinern nicht", warnt das NRW-Ministerium. Eine Methanolvergiftung könne zur Erblindung führen, im schlimmsten Fall gar zum Tode. Das Problem: Für Laien ist eine Methanolvergiftung nicht von einem gewöhnlichen Rausch zu unterscheiden. Symptome sind Müdigkeit, Kopfschmerzen und Übelkeit. "Betroffene sollten im Verdachtsfall sofort in ein Krankenhaus gebracht werden", rät das Ministerium. (shu/mit dapd)