Darmstadt. Aus dem All konnte Alexander Gerst die Auswirkungen der Regenwaldrodung beobachten. Heute alarmiert er eine Schülergruppe mit seinen Erkenntnissen.
Astronaut Alexander Gerst war auf der Internationalen Raumstation ISS schockiert, wie leichtfertig Menschen mit dem Leben umgehen - etwa durch das Abholzen des Regenwaldes. "Wenn wir die grüne Lunge unseres Blauen Planeten zerstören, dann ist es aus mit uns", mahnte Gerst am Montag vor fast 500 Schülern in Darmstadt. Der 38-Jährige berichtete von seinem Blick aus 400 Kilometern Höhe auf das Amazonas-Gebiet, wo Unmengen von Bäumen wegen der sich ausdehnenden Landwirtschaft abgeholt werden. "Das ist schon grotesk - und das geht jetzt in diesem Moment weiter."
Ein anderes für ihn einschneidendes Erlebnis seien militärische Auseinandersetzungen im Nahen Osten gewesen, das Abschießen von Raketen. "Wir haben von oben gesehen, wie sich Menschen umbringen."
Gerst war ein halbes Jahr vom Mai bis November 2014 auf der ISS gewesen. Der Einsatz im All hat ihn zu einem populären Mann gemacht, er twitterte und postete auf Facebook. Gerst berichtet bei Auftritten von seinen Erfahrungen. Bundespräsident Joachim Gauck hat ihm im Januar das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse verliehen. (dpa)