New York..
Wer die Ratschläge zum Wintersturm in den USA hört, muss Böses ahnen: „Bewahren Sie folgende Dinge in ihrem Auto auf“, empfiehlt eine Versicherung angesichts von Schneemassen und arktischen Temperaturen: „Handy und Ladegerät, Schaufel, Decken, Taschenlampe, Essensvorräte, Wasser, Verbandskasten, zusätzliche Kleidung“. Noch eindringlicher ist der Rat vom Ankerman des TV-Senders CNN: „Wenn Sie nicht nach draußen müssen - dann gehen Sie nicht nach draußen.“ Bis Sonntag kamen laut CNN bereits mindestens 13 Menschen im Zuge der Kältewelle ums Leben – die meisten bei Verkehrsunfällen auf glatten Straßen.
Weite Teile der USA bereiteten sich auf eine der schwersten Kältewellen seit Jahrzehnten vor. Windböen erschweren die Lage für die Menschen in North Dakota und in anderen Staaten im Mittleren Westen zusätzlich. Gefühlte Temperaturen von minus 45 Grad - das habe es seit 20 Jahren nicht mehr gegeben, sagen Meteorologen. Hinzu kommen weitere Schneefälle.
Die Schule fällt aus
Was solche Tiefsttemperaturen tatsächlich bedeuten für die Betroffenen? Experten behaupten, bei minus 37 Grad könne es innerhalb von zehn Minuten zu Erfrierungen kommen - falls nackte Haut dieser klirrenden Kälte ausgesetzt werde. Bei minus 45 Grad verringere sich die Zeit auf fünf Minuten. Wer Frostbeulen vermeiden will, muss auch das Gesicht warm einpacken.
Schnee und klirrende Kälte haben weite Teile der USA schon seit Tagen im Griff - Rekordwerte sollen nach Angaben der Meteorologen zum Wochenanfang hereinbrechen. Bis zu 140 Millionen Amerikaner werden betroffen sein - über ein Drittel der US-Einwohner.
Die Rekordwerte veranlassten Minnesotas Gouverneur Mark Dayton zu dem seltenen Schritt, gleich im gesamten Bundesstaat für Montag den Schulunterricht buchstäblich auf Eis zu legen. Die Sicherheit der Kinder habe oberste Priorität, sagte Dayton - obwohl einige Eltern Probleme hatten, so kurzfristig einen Ersatz zum Aufpassen zu finden. Bei den für Montag in Minnesota vorhergesagten Tiefstwerten von minus 27 Grad Celsius wollte kaum jemand seine Kinder vor die Tür schicken.
In Metropolen und an Verkehrsknotenpunkten wurden Autofahrer und Reisende auf eine harte Probe gestellt. In New York trug der Wind die Schneemassen bis weit in die U-Bahnhöfe und sorgte für verschneite Bahnsteige im Untergrund. In der Millionenmetropole machte der Schneesturm selbst vor der Weltpolitik keinen Halt: Das UN-Hauptquartier am East River in Manhattan musste zwischenzeitlich seine Türen schließen.
Die arktischen Temperaturen sollen mindestens bis zur Wochenmitte anhalten.