Colorado Springs. Die Feuerwehrleute scheinen keine Chance zu haben gegen die Waldbrände in Colorado Springs. Mindestens ein Mensch ist jetzt ums Leben gekommen. US-Präsident Barack Obama will sich am Freitag selbst ein Bild von der Lage in Colorado Springs machen.

Bei den schweren Waldbränden im US-Bundesstaat Colorado ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. In der Stadt Colorado Springs fanden Rettungskäfte eine Leiche, wie Polizeichef Peter Carey am Donnerstagabend vor Journalisten sagte. Eine weiterer Bewohner desselben Hauses werde vermisst. Die Brände haben nach Angaben von Bürgermeister Steve Bach bislang mindestens 346 Häuser zerstört.

Das Waldo-Canyon-Feuer - benannt nach dem Nationalpark, in dem es am Samstag ausgebrochen war - bedroht insgesamt mehr als 20.000 Häuser. 7500 Hektar Land wurden bereits von den Flammen zerstört. Über Colorado Springs, der hundert Kilometer südöstlich von Denver gelegenen zweitgrößten Stadt des Bundesstaates, lag eine dichte Rauchdecke.

Luftaufnahmen machten derweil das Ausmaß der Feuerkatastrophe offenbar: Eine Häuserreihe nach der anderen glich einem Haufen Asche. Der Bürgermeister von Colorado Springs, Steve Bach, sprach am Donnerstag von mindestens 346 Häusern, die den Flammen zum Opfer gefallen seien. Weite Teile von Colorado Springs mussten wegen des Feuers evakuiert werden, mehr als 30.000 Bewohner brachten sich in Sicherheit.

120 Soldaten und Bulldozer hielten Feuer in Schach

Das Ehepaar Rebekah und Byron Largent musste am Donnerstag aus einer von den Behörden veröffentlichten Liste erfahren, dass ihr Heim ein Raub der Flammen geworden war. "Wir begannen, uns all die Erinnerungen an das Haus in den Sinn zu rufen, das wir nun für immer verloren haben", sagte Rebekah Largent.

Von den Bränden ist eine Fläche von mehr als 67 Quadratkilometern betroffen, die Feuerwehr konnte das Feuer bis Donnerstagabend nur zu 15 Prozent unter Kontrolle bringen. Die Lage blieb weiterhin so brenzlig, dass die Behörden noch keine Ermittlungen zur Brandursache aufnehmen konnten. Im Kampf gegen die Flammen verbuchten die Rettungskräfte allerdings Fortschritte: Mithilfe von 120 Soldaten und Bulldozern konnten sie ein Feuer in Schach halten, das auf die traditionsreiche Air-Force-Academy überzugreifen drohte. Eine erwarteter Temperaturrückgang weckte zudem Hoffnungen, dass sich das Feuer langsamer ausbreiten könnte.

US-Präsident Barack Obama unterzeichnete am Donnerstagabend eine Katastrophendeklaration, die den Weg für finanzielle Hilfe für die Bezirke El Paso County und Larimer County in Colorado Springs freimachte. Außerdem will sich Obama am Freitag vor Ort ein Bild von der Lage machen. Colorado gilt als einer der Staaten, in denen die Präsidentschaftswahl im November entschieden werden könnte. (dapd)