Cupertino/Menlo Park. Das Silicon Valley scheint eine neuen Methode entdeckt zu haben, den Widerspruch zwischen Karriere und Familie auszuräumen: Frauen wird das Einfrieren von Eizellen bezahlt, der Kinderwunsch kann warten. Apple und Facebook betonen aber, man helfe auch Familien mit Kindern.
Apple und Facebook bieten Frauen eine kontroverse Karriere-Hilfe an: Sie bezahlen das Einfrieren von Eizellen. Damit können Frauen den Kinderwunsch aufschieben und sich in jungen Jahren auf ihre Karriere konzentrieren. Laut US-Medienberichten geht es um Kosten von bis zu 20 000 Dollar. Der iPhone-Konzern und das weltgrößte Online-Netzwerk betonen zugleich, die Maßnahme sei lediglich ein Teil ihrer Sozialleistungen für Frauen und Familien.
So verweist Apple auf verbesserte Konditionen für einen Mutterschaftsurlaub und die Übernahme von Kosten, wenn Mitarbeiter ein Kind adoptieren. Bei Facebook bekämen Mitarbeiter nach der Geburt eines Kindes vier Monate bezahlten Urlaub und eine zusätzliche Zahlung von 4000 Dollar, sagte eine Sprecherin dem Finanzdienst Bloomberg. Außerdem gebe es eine subventionierte Kinderbetreuung.
In Führungsetagen unterrepräsentiert
Die finanzielle Unterstützung für das Einfrieren von Eizellen löste im Netz dennoch negative Reaktionen aus. So titelte das Blog "Gawker", Apple und Facebook zahlten die Behandlung, "damit Frauen nie aufhören, zu arbeiten".
Die streitbare Mitarbeiterhilfe, die als erster der Sender CNBC enthüllte, fällt in eine große Debatte über die Lage von Frauen im Silicon Valley. Sie machen oft weniger als ein Drittel der Belegschaft in IT-Unternehmen aus und sind auch in den Führungsetagen unterrepräsentiert. (dpa)