Rio de Janeiro. Die Zerstörung des größten Regenwaldes der Welt im Amazonasbecken ist im vergangenen Jahr stark vorangeschritten. Nach Angaben der brasilianischen Regierung wurden bis Ende Juli 28 Prozent mehr Waldfläche abgeholzt als noch vor einem Jahr. Die Zerstörung hatte zuletzt ein Jahrzehnt lang abgenommen.

Die Bemühungen zum Schutz des weltgrößten Regenwalds im Amazonasbecken haben einen Rückschlag erhalten: Die Abholzung hat im vergangenen Jahr rasant zugenommen. Wie die brasilianische Regierung am Donnerstag auf Basis einer Satellitenfoto-Auswertung mitteilte, wurde im Jahr bis Ende Juli 28 Prozent mehr Waldfläche zerstört als ein Jahr zuvor.

Die abgeholzte Fläche summierte sich auf 5843 Quadratkilometer - doppelt so groß wie das Saarland. In den zehn vorangegangenen Jahren hatte die Abholzung stetig abgenommen.

Ursachen für Abholzung: Forstgesetze und hohe Preise

Die Gründe für die Zunahme der Zerstörung sind vielfältig. Neue Forstgesetze haben bei Großgrundbesitzern Unsicherheit darüber geschaffen, wie viel Wald sie erhalten müssen. Hohe Preise für Agrarprodukte auf den internationalen Märkten erhöhen den Druck.

Zudem roden Kleinbauern die Waldflächen in der Umgebung großer Infrastrukturprojekte wie Eisenbahnen, Straßen und Staudämme, die sich gerade im Bau befinden. (rtr)