Aurich. Der 18-jährige Angeklagte im Mordfall Lena muss sich derzeit vor dem Landgericht Aurich verantworten. Er hat bereits gestanden, das elfjährige Mädchen im März getötet zu haben. Schon kurz nach der Tat hatte der Fall mit Lynchaufrufen gegen einen Unschuldigen für Aufsehen gesorgt.
Fünf Monate nach dem Mord an der elfjährigen Lena aus Emden wird dem mutmaßlichen Täter der Prozess gemacht. Der 18-jährige Angeklagte muss sich seit Montag vor der Jugendkammer des Landgerichts Aurich verantworten.
Neben dem sexuellen Missbrauch und der Tötung der Viertklässlerin wird ihm auch die versuchte Vergewaltigung einer Joggerin im November 2011 vorgeworfen. Das teilte das Gericht mit. Als Nebenkläger treten Lenas Mutter und Bruder sowie die Joggerin auf. Das Urteil wird Anfang November erwartet.
Lena war am 24. März tot in einem Parkhaus gefunden worden. Eine Woche später wurde der Angeklagte nach einem DNA-Spurenabgleich festgenommen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft und hat die Tötung gestanden.
Zunächst wurde im Mordfall Lena ein Unschuldiger festgenommen
Zuvor war ein Unschuldiger festgenommen worden. Gegen den 17-Jährigen gab es daraufhin Lynchaufrufe im Internet und vor dem Emder Polizeirevier. Ein 18-Jähriger wurde deshalb im Mai zu einer zweiwöchigen Arreststrafe verurteilt.
Parallel laufen Ermittlungs- und Disziplinarverfahren gegen mehrere Polizisten. Sie sollen verschiedene Indizien nicht weiterverfolgt haben, nämlich einen Durchsuchungsbeschluss vom Dezember 2011 gegen den Angeklagten sowie seine Selbstanzeige wegen pädophiler Neigungen vom November 2011. (dapd)