Menlo Park. Facebook-Forscher haben ein Programm entwickelt, das Personen erkennt, auch wenn ihr Gesicht nicht klar zu sehen ist. Eingesetzt wird es noch nicht.

Forscher bei Facebook haben einen Algorithmus entwickelt, der Menschen auf Fotos auch dann erkennen kann, wenn ihr Gesicht nicht klar zu sehen ist. Das berichtet das Fachblatt "New Scientist". Mitarbeiter in Facebooks Forschungslabor zu Künstlicher Intelligenz hätten diese Methode zur Personenerkennung entworfen, schreibt die Zeitschrift. Das Programm sei aktuell aber nicht im Einsatz, erklärte Facebooks PR-Agentur auf dpa-Anfrage.

Der Algorithmus verwendet dem Bericht zufolge Eigenschaften wie die Frisur, Kleidung, Figur und Körperhaltung, um eine Person zu identifizieren. "Es gibt viele Hinweise. Menschen haben charakteristische Aspekte, selbst wenn man sie von hinten sieht", sagte der Leiter des Forschungslabors, Yann LeCun, dem "New Scientist". Als Beispiel nannte er Facebook-Chef Mark Zuckerberg: Ihn könne man gut erkennen, weil er immer ein graues T-Shirt anhabe.

Facebook verzichtet in Deutschland auf Gesichtserkennung

Die Facebook-Forscher entwickelten das Programm anhand von 40.000 öffentlich hochgeladenen Bildern von der Fotoseite Flickr. In 83 Prozent der Fällen habe das Programm Personen korrekt identifiziert.

Facebook setzt in den USA und einigen anderen Ländern auch Verfahren zur klassischen Gesichtserkennung ein, um beispielsweise in der Foto-App "Moments" Aufnahmen mit ähnlich aussehende Gesichtern zu gruppieren. In Deutschland verzichtet das Netzwerk allerdings auf die Gesichtserkennung. Deshalb ist die App "Moments" auch hierzulande nicht verfügbar. (dpa)