Peking..


Für Millionen chinesische Schüler hat es am Donnerstag einen besonders anschaulichen Unterricht zum Thema Schwerelosigkeit gegeben. Die Taikonautin Wang Yaping, die vergangene Woche zu einer Mission ins All aufgebrochen war, machte die Schüler per Live-Video aus dem Forschungsmodul „Tiangong 1“ mit den physikalischen Phänomenen des Weltraums vertraut. Der staatliche Fernsehsender CCTV übertrug die Unterrichtsstunde, die laut der Zeitung „China Daily“ vermutlich von mehr als 60 Millionen Schülern und Lehrern verfolgt wurde.

Während ihres Kurses stellte Wang Schülern einer Pekinger Schule Fragen und führte Experimente vor. Sie schob einen Kollegen allein mit der Kraft ihrer Fingerspitze in die Wand des Moduls Tiangong I und schluckte Wassertropfen, die in der Luft schwebten. Wang erläuterte die Oberflächenspannung von Wasser und das zweite Newton'sche Gesetz. Einen Schüler interessierte jedoch etwas anderes: „Haben Sie Weltraumschrott gesehen?“, fragte er die Taikonautin. „Haben wir nicht, aber es gibt ihn“, antwortete Wang.

Wang ist die zweite chinesische Frau im All und gehört einer Mission an, die vergangene Woche an Bord des Raumschiffs Shenzou 10 gestartet war. Die Rakete hatte am Weltraumlabor „Tiangong 1“ angedockt, das als Test für eine geplante chinesische Weltraumstation fungiert. China hatte 2003 erstmals eine bemannte Mission ins All geschickt.