München..


Der Mann hat schon so ziemlich alles gegessen. Für die Vorabendsendung „Galileo“ (ProSieben) testet Jumbo Schreiner regelmäßig die deutsche Alltagsküche: Currywurstbuden und Pizzalieferdienste, Supermarktfrikadellen und Kartoffelpuffer. Jetzt wird dieses Schwergewicht – der Zwei-Meter-Mann wiegt nach eigenen Angaben 149 Kilo – zum „Ess-perten“: In dem Kabel-eins-Magazin „Die größten Food-Trends 2016“ erklärt Schreiner, was die Deutschen am liebsten futtern.

Grillen wird immer aufwendiger

Wer mit dem 48-Jährigen spricht, merkt schnell, dass er in seiner Rolle als kulinarischer Erklärer aufgeht. Wie verändert sich die Ernährung der Deutschen? Schreiner kennt die Antwort: „Im Kommen ist das High-Quality-Barbecue. Die Leute wollen hochwertige Grillwaren, weg von der Bratwurst und dem vormarinierten Nackensteak vom Discounter.“

Das merke man daran, dass selbst teure Restaurants inzwischen Hamburger anböten – „noch vor ein paar Jahren hätten anspruchsvollere Gäste deswegen mit den Augen gerollt“. Wenn Schreiner mit bayerischem Zungenschlag leidenschaftlich über High-Tech-Grills und Edelimbisse spricht, könnte man glauben, er esse alles gerne. Ist aber gar nicht so: Mit vielen Essenstrends kann Schreiner nichts anfangen. Vor allem mit Speisen, die im Verdacht stehen, „hip“ zu sein. Von Cronuts etwa, einer Mischung aus Donut und Croissant, hält er nichts: „Der unseligste Trend“, schimpft Schreiner. Oder ein neues Imbissgericht aus Fernost: „Unter Hipstern in Großstädten ist im Moment das koreanische Kimchi im Kommen, fermentierter Kohl.“ Solche Trends kommen und verebben wieder, glaubt Schreiner und verweist darauf, dass er sich nach einer Nacht in der Kneipe oft nach Fast Food sehne, aber selten nach fermentiertem Kohl.

Jumbo Schreiner heißt bürgerlich Thomas. Wer ab und zu „Galileo“ schaut, kennt ihn als den Allesesser, der durch die Welt reist und bevorzugt XXL-Portionen mit viel Fleisch verdrückt. Seine Botschaft lautet: Fast Food ist lecker, Fast Food ist Kultur. Den Mann hinter der Rolle kennt kaum jemand. Schreiner ist Schauspieler. In den 90er- und 2000er-Jahren hat er in zahlreichen Sketchsendungen und Filmen mitgespielt, er entstammt dem Kreis um das Münchener Comedytrio Bully Herbig, Christian Tramitz und Rick Kavanian. An ihrer Seite spielte er in der „Bullyparade“ und „(T)Raumschiff Surprise – Periode 1“. Auch mit Hape Kerkeling hat er schon zusammengearbeitet.

Richtig bekannt wurde er aber erst, seit „Galileo“ ihn 2008 als Imbisstester verpflichtete. Seine Aufgabe sieht er darin, für die Akzeptanz von Fast Food zu werben. Schnelles Essen habe es in Deutschland schon lange vor dem Aufkommen der Burgerkultur gegeben: „Früher gab’s an jeder Ecke einen Wienerwald. Was sind gebratene Hähnchen denn anderes als Fast Food? Nicht zu vergessen die Metzgereien, in denen es Frikadellen und Leberkäse im Brötchen gibt. Daran finde ich nichts Schlechtes.“ Jumbo Schreiner ist der Gegenentwurf zur „veganen Bewegung“. Mit dieser Rolle ist er zufrieden: „Die einen wollen Pulled Pork, die anderen Gemüse­sticks.“






Kabel eins, 20.15 Uhr