Brüssel. Ein TÜV fürs Lustig-Sein: Belgische Clowns wollen die Fähigkeiten ihrer Kollegen überprüfen. Nur wer wirklich Talent hat und ein Zertifikat erwirbt, soll als Stimmungskanone auf die Menschheit losgelassen werden.
Wer als Clown erfolgreich sein will, braucht nicht nur eine gesunde Portion Humor, sondern auch jede Menge Talent – sonst wird der Auftritt schnell zum Trauerspiel. Nach Ansicht der belgischen Zirkus-Clowns Ronaldo und Pepe di Pipo mangelt es vielen ihrer Kollegen aber genau an diesen Eigenschaften. Deswegen machen sie nun ernst und haben einen Verband ins Leben gerufen: die „Belgian Magical Entertaining Clowns“. Dieser soll künftig ein Gütesiegel nur an solche Kollegen vergeben, die ihr Handwerk tatsächlich beherrschen.
Rund 80 Prozent der Alleinunterhalter bringen nicht die nötigen Qualifikationen für einen erfolgreichen Auftritt mit, kritisieren Ronaldo und Pepe di Pipo in der belgischen Zeitung „Het Laatste Niuews“. Am Schlimmsten seien die selbst ernannten Komiker, die nach einigen Gläsern Alkohol die Gäste eines Familienfestes zum Lachen bringen wollen.
Witz-Regeln
Wer das Clown-Gütesiegel will, muss sich dagegen an bestimmte Regeln halten: Komiker dürfen nicht vor Kindern rauchen, trinken oder fluchen. Auch verletzende Witze auf Kosten von Mitmenschen sind tabu.
Offiziell wird der Verband seine Arbeit erst im September aufnehmen, und dann werden Kandidaten für die Auszeichnung auch ihre Bewerbungen einreichen können. Die Initiatoren des Projektes hoffen, damit den Ruf des belgischen Clowns zu verbessern und Betrügern endlich das Handwerk zu legen. Denn, so Ronaldo und Pepe di Pipo: „Einen stockbesoffenen Clown, der sich während eines Kindergeburtstages übergeben muss, den vergisst ein Kind ein ganzes Leben nicht mehr.“