Trier. Der wichtigste Zeuge der Anklage hat vor dem Landgericht Trier über sein Wissen im Mordfall Lolita Brieger ausgepackt. Er habe dem Angeklagten geholfen, die Leiche in Folie einzuwickeln, um sie anschließend auf einer Mülldeponie zu entsorgen. Der Angeklagte habe ihm gegenüber gestanden, dass er die Frau zuvor erwürgt habe.
Im Mordfall Lolita Brieger vor 30 Jahren hat am
Dienstag der wichtigste Zeuge der Anklage vor dem Landgericht Trier ausgesagt.
Der Mann schilderte, wie er dem Angeklagten im November 1982 dabei half, die
Leiche der 18-Jährigen zu beseitigen. Der Zeuge hatte die Ermittler im
vergangenen Herbst zu der Leiche geführt, nachdem der Fall in der ZDF-Sendung
"Aktenzeichen XY... ungelöst" dargestellt worden war.
Wenige Tage nachdem Lolita Brieger
vermisst gemeldet worden war, habe der beschuldigte Josef K. ihn überraschend
auf seiner Arbeitsstelle aufgesucht und erklärt, dass er seine Hilfe benötige,
berichtete der 51-jährige Zeuge. Der Angeklagte habe auch gesagt, dass er Lolita Brieger erwürgt habe. Noch am selben Abend hätten
sie gemeinsam die in Folie eingewickelte Leiche bei einem landwirtschaftlichen
Schuppen abgeholt und zur Mülldeponie nach Frauenkron (Nordrhein-Westfalen)
gefahren.
Angeklagter schweigt noch immer
Bis zum September vergangenen Jahres habe er mit niemandem darüber
gesprochen, sagte der Zeuge aus. Auf die Frage, weshalb er all die Jahre
schwieg, sagte er mit Blick auf den Angeklagten: "Weil ich Angst hatte, dass er
es mir noch in die Schuhe schieben würde."
Dem angeklagten 51-jährigen Landwirt aus Scheid (Landkreis
Vulkaneifel) wird vorgeworfen, seine damalige Freundin Lolita Brieger in einen Schuppen gelockt und dort
erdrosselt zu haben. Laut Staatsanwaltschaft hatten der Landwirt und die
schwangere Brieger Beziehungsstreitigkeiten. Der Angeklagte schweigt zu den
Vorwürfen.