Rust. Die Schlagersängerin Andrea Berg (47) verordnet sich eine Auszeit. Nach den Chart-Erfolgen ihres aktuellen Albums “Atlantis“ und der Auszeichnung mit dem Medienpreis Bambi will sie rund fünf Wochen Pause machen. In dieser Zeit bereitet sie sich auf ihre neue Tournee vor.

Sie waren im zu Ende gehenden Jahr so präsent wie nie zuvor in ihrer 21-jährigen Karriere. Suchen Sie jetzt die Ruhe nach dem Sturm?

Berg: Dieses Jahr war sehr intensiv und äußerst ereignisreich - musikalisch ebenso wie privat. Anfang des Jahres haben wir noch mein 20-jähriges Bühnenjubiläum gefeiert. Während ich dann die 25 Lieder für mein neues Album geschrieben habe, sind meine Schwiegereltern gestorben. Das war ein Schlag. Und vor wenigen Tagen der Bambi, den ich gemeinsam mit meiner Mutter entgegengenommen habe: Ein schöner Moment, der mich sehr bewegt und zu Tränen gerührt hat.

Wie hat sich das auf Ihre Arbeit ausgewirkt?

Berg: Ich denke, man kann meinen Liedern anhören, in welch einer Achterbahn der Gefühle ich unterwegs war und bin. Das Texten und Komponieren ist für mich auch ein Stück Verarbeitung. Das Leben erzählt seine Geschichten selbst, das Schicksal ebnet sich seinen Weg. Meine Musik berichtet und lebt davon. Und das ist, glaube ich, der Erfolg. Meine Musik erzählt Geschichten aus dem Alltag, die jeder kennt, selbst erlebt hat oder zumindest nachvollziehen kann.

Erlebt der Schlager dadurch einen Boom?

Berg: Deutscher Schlager hat mit Sicherheit einen höheren Stellenwert als noch vor einigen Jahren. Es ist Musik, die verstanden wird. Ich sehe das bei den Konzerten. Da kommen junge Leute, die sich mit der Musik identifizieren und einfach Spaß daran haben.

Warum ziehen Sie sich nun zurück?

Berg: Meine Tournee steht vor der Tür. Für sie gilt es, fit und vorbereitet zu sein. Darauf konzentriere ich mich nun. Ich lege vor jeder Tour fünf Wochen Pause ein. In dieser Zeit lerne ich Texte, mache Sport, verbringe Zeit mit meiner Familie und Freunden und genieße das Zuhause und Miteinander bei uns in Aspach. Das gibt mir Kraft für die anstehende Tour.

Sie werden bis zum Sommer unterwegs sein. Kommt die Familie dabei nicht zu kurz?

Berg: Wir haben den Terminplan so gestrickt, dass wir immer drei Auftritte hintereinander haben, und dann geht es für vier Tage nach Hause. Das ist zwar logistisch eine Herausforderung, aber dadurch brennt das Feuer länger. Es verhindert, dass wir vielleicht den Tourkoller kriegen. Zuhause werden wir alle geerdet, kommen wieder zurück auf den Boden. Wir können danach wieder besser durchstarten.

Ihre Tour trägt den Titel Atlantis. Warum?

Antwort: Es ist eine Einladung, einzutauchen in eine Welt, die vom Wichtigsten erzählt: der Liebe. Es ist eine sehr aufwendige Show, die bereits im Vorfeld auf eine große Resonanz stößt. Wir haben schon mehr als 200 000 Karten verkauft, bei etwas mehr als 300 000 Zuschauern ist die Grenze erreicht.

Das Abschlusskonzert findet am 19. Juli nächsten Jahres bei Ihnen zu Hause in Aspach statt...

Berg: Das ist mein Heimspiel, ich lade meine Zuschauer ganz bewusst zu mir nach Hause sein. Das ist mir wichtig als Signal. Und als Dank für die vielen Menschen, die mich unterstützen. (dpa)