Stuttgart..
Der in Kürze startende Prozess nach dem Amoklauf von Winnenden vom März 2009 wird das Stuttgarter Landgericht vor Platzprobleme stellen. Bisher wurden 34 Nebenkläger für das Verfahren gegen den Vater des Amokläufers Tim K. zugelassen.
Für den Mitte September beginnenden Prozess gegen den Vater des Amokläufers von Winnenden sind bislang 34 Nebenkläger zugelassen. Ein Sprecher des Landgerichts Stuttgart bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung „Die Welt“. Die Möglichkeit einer Nebenklage steht nach der Strafprozessordnung den Angehörigen von Opfern sowie direkt Betroffenen offen.
Vater des Amokläufers wird Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen
Die 34 Nebenkläger würden von insgesamt 17 Anwälten vertreten, der Angeklagte lasse sich von zwei Anwälten vertreten, so dass die Zahl der Verfahrensbeteiligten sehr groß werde, sagte der Sprecher. Pauschal könne man nicht sagen, ob sich der Prozess dadurch in die Länge ziehen werde, in der Regel steige die Prozesslänge aber mit der Zahl der Beteiligten. Alle Beteiligten hätten Fragerechte. Zudem gehe er davon aus, dass es in diesem Prozess „viele emotionale Momente“ geben werde.
Ob es bei den 34 Nebenklägern bleibt, ist unklar. Dem Gesetz nach kann eine Nebenklage auch noch während der Verhandlung eingereicht werden oder sogar noch nach dem Urteil des Gerichts. „Es ist nicht ausgeschlossen, dass noch weitere Nebenklagen kommen“, sagte der Sprecher.
Ab dem 16. September muss sich der Vater von Tim K. vor Gericht wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten, weil er seinem Sohn Zugriff auf eine erlaubnispflichtige Schusswaffe sowie Munition ermöglicht hat. Der 17-jährige Tim K. hatte am 11. März 2009 bei einem Amoklauf in Winnenden und seiner anschließenden Flucht in Wendlingen 15 Menschen und anschließend sich selbst getötet. Die Tatwaffe hatte er aus dem Schlafzimmer der Eltern entwendet. (ddp)