Bremen. Nach einem Banküberfall in Bremen wurden nun zwei DNA-Spuren analysiert. Sie weisen möglicherweise auf zwei Schwerkriminelle hin.
Laut einem Medienbericht könnte es sich bei einer Gruppe von Bankräubern, die im vergangenen Sommer aktiv war, um Mitglieder der ehemaligen Roten Armee Fraktion (RAF) handeln. Ermittler haben nach Angaben des NDR in zwei Tatautos DNA-Spuren von ehemaligen Terroristen gefunden.
Von der zuständigen Staatsanwaltschaft Verden war dazu am Montagabend keine Stellungnahme zu erhalten, Polizeikreise bestätigten der Deutschen Presse-Agentur den Vorgang aber.
Geldtransporter wurde nicht geknackt
Bei dem Überfall am 6. Juni auf dem Parkplatz eines Verbrauchermarkts in Groß Mackenstedt, einem Ortsteil der Gemeinde Stuhr bei Bremen, hatten drei Maskierte auf einen Geldtransporter geschossen. Verletzt wurde niemand, die Kugeln blieben in einem Reifen und im Blech stecken. Die Täter flüchteten ohne Beute, es gelang ihnen nicht, die Türen des Geldtransporters zu öffnen.
Die linksextreme Terrororganisation RAF hatte sich 1998 für aufgelöst erklärt. Einige ihrer damaligen Mitglieder sind aber bis heute verschwunden und stehen weiter auf der Fahndungsliste des Bundeskriminalamts. Mehr als zwei Jahrzehnte lang war die RAF in Deutschland der Inbegriff von Gewalt und Mord, mehr als 30 Menschen starben durch den RAF-Terror.
Frühere RAF-Mitglieder bereits als Bankräuber aufgefallen
Das Bundeskriminalamt fahndet immer noch nach drei Mitgliedern der Terrorgruppe. Dabei handelt es sich um Daniela Klette, Burkhard Garweg und Ernst-Volker Willhelm Staub. Ob die nun gefundenen DNA-Spuren zu diesen drei Ex-Terroristen passen, konnte das BKA auf eine Anfrage unserer Redaktion nicht bestätigen. Klette, Garweg und Staub hatten auch in der Vergangenheit Banküberfälle begangen, so etwa einen Überfall auf einen Geldtransporter in Duisburg-Rheinhausen. Die damalige Beute: rund eine Million D-Mark. Weitere ehemalige Mitglieder der RAF gelten als verschwunden oder leben nach der Entlassung aus dem Gefängnis weitestgehend unerkannt in Freiheit. (ac/dpa)