In Kürze beginnt der Prozess um die Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko. Eines steht für unseren Korrespondenten Dirk Hautkapp schon jetzt fest: Es war kein unvermeidliches Naturereignis.

Es war das Waterloo der Technikgläubigen. Der Welt wurde vor Augen geführt, wie es mit der Beherrschbarkeit einer Technologie bestellt ist, die Energiesicherheit und Wohlstand sichern helfen soll: katastrophal. Die Analyse des Öl-GAUs, der nun juristisch aufgearbeitet wird, hat ein Gemisch von Nachlässigkeit, Ignoranz und mangelnden Kapazitäten im Krisenfall zutage gefördert, das Angst macht.

Dem weltweiten Hunger der Volkswirtschaften nach Öl wird alles untergeordnet. Sicherheit und Umweltschutz haben ins Glied zu treten. Kritiker, die auf inakzeptable Risiken verweisen, werden ebenso ausgegrenzt wie Wissenschaftler, die davor warnen, die Katastrophe von Deep Water Horizon als bewältigt anzusehen. Dabei sind die gewaltigen Einbrüche bei der Garnelen-Fischerei vor Louisiana nur Vorboten der Langzeitwirkungen dieser menschengemachten Katastrophe.