Bochum/Dortmund/Gelsenkirchen/Recklinghausen. An Bahnhöfen kommt es immer wieder zu Messerangriffen. In Bochum, Dortmund, Gelsenkirchen und Recklinghausen geht die Polizei jetzt dagegen vor.
Die Bundespolizei will verschärft gegen Nutzer von Messern und anderen gefährlichen Gegenständen vorgehen. Aus diesem Grund richtet sie von Mittwoch bis Sonntag (27. bis 31. Oktober) in den Hauptbahnhöfen Bochum, Dortmund, Gelsenkirchen und Recklinghausen Waffenverbotszonen ein. Wer sich nicht an das Verbot hält, muss mit einem Platzverweis, Bahnhofsverbot/Beförderungsausschluss oder einer Geldstrafe von 200 Euro rechnen.
Obwohl wegen Corona weniger Fahrgäste mit Bus und Bahn unterwegs waren und Diskotheken und Nachtclubs geschlossen waren, ging die Zahl der Gewaltdelikte im Zusammenhang mit gefährlichen Gegenständen in den genannten Hauptbahnhöfen laut Bundespolizei nicht nennenswert zurück.
Kontrollen an den Bahnhöfen Bochum, Dortmund, Gelsenkirchen und Recklinghausen
Vor allem sind es Messer, die immer wieder zu schweren und mitunter tödlichen Verletzungen führen. Regelmäßig stellen Einsatzkräfte Messer in verschiedenen Größen und Ausführungen – von Gürtelmesser über Butterflymesser bis hin zu Wurfmessern – aber auch andere gefährliche Gegenstände wie z.B. Schraubendreher an Bahnhöfen sicher. Auch die Aggressivität gegenüber Einsatzkräften nehme immer weiter zu.
Gerade unter Einfluss von Alkohol- und Betäubungsmitteln kommt es in Bahnhöfen immer wieder zu Konflikten, die teilweise mit gefährlichen Gegenständen und Waffen ausgetragen werden. Darauf will die Bundespolizei in dem angekündigten Zeitraum mit verstärkten Kontrollen reagieren. Das Verbot gilt täglich von 13 Uhr bis 4 Uhr für Schuss-, Hieb-, Stoß- und Stichwaffen, sowie Messer aller Art.
Düsseldorf: Zwei Angriffe in der Altstadt erhöhen Forderungen nach Waffenverboten
Auch in Düsseldorf wird der Ruf nach Waffenverbotszonen immer lauter – vor allem für die Altstadt. Dort sorgten zuletzt zwei blutige Auseinandersetzungen innerhalb kürzester Zeit für Erschütterung. In der Nacht zum 16. Oktober wird ein junger Mann aus Bottrop am Burgplatz mit einer abgebrochenen Flasche schwer verletzt. Wenige Tage später stirbt der 19-Jährige in einer Klinik.
Eine Woche später wird ein Jugendlicher aus dem Ruhrgebiet durch mehrere Messerstiche lebensgefährlich verletzt. Der Minderjährige überlebt die Attacke mit viel Glück, weil zwei Ärztinnen, die zufällig vorbeikommen die Stichwunden rasch versorgen. (mit dpa)