Die Anhörung im Fall Michael Jackson beginnt Anfang Januar. Der angeklagte Arzt bestreitet, dem King of Pop eine Überdosis Narkosemittel gegeben haben. Stattdessen wollen seine Verteidiger einen möglichen Selbstmord geltend machen.
Im Prozess um den Tod von Michael Jackson will die Verteidigung offenbar einen möglichen Selbstmord des „King of Pop“ geltend machen. Staatsanwalt David Walgren sagte am Mittwoch in einer Anhörung in Los Angeles, die Verteidigung setze auf diese Theorie. „Sie (die Anwälte) wollen es nicht sagen, aber das ist die Richtung, in die sie gehen“, erklärte er. Der Anwalt des angeklagten Kardiologen Conrad Murray hat erklärt, in Jacksons Körper sei eine große Menge des Narkosemittels Propofol gefunden worden, der Mediziner habe nach eigenen Angaben jedoch nur 25 Milligramm des Medikaments injiziert.
Die Verteidigung will nun offenbar argumentieren, Jackson habe sich selbst noch mehr Propofol verabreicht und sich damit das Leben genommen. Murrays Anwalt Michael Flanagan sagte, bei Jackson seien zwei Spritzen gefunden worden, eine davon zerbrochen. Ein Fingerabdruck auf der zerbrochenen Spritze sei bisher nicht abgeglichen worden. Bei der Anhörung stritten Anklage und Verteidigung darüber, welche Seite die Rückstände aus den beiden Spritzen im Schlafzimmer Jacksons untersuchen darf.
Murray ist angeklagt, dem „King of Pop“ vor dessen Tod im Juni 2009 eine Überdosis Propofol verabreicht zu haben. Eine vorläufige Anhörung in dem Fall beginnt am 4. Januar. Dann soll entschieden werden, ob die Beweise gegen Murray für einen Prozess ausreichen.
Streit um nachgestellte TV-Obduktion
Unterdessen verlangten die beiden Nachlassverwalter Michael Jacksons von dem amerikanischen Fernsehsender Discovery Channel den Verzicht auf eine geplante Sendung, bei der die Obduktion der Leiche des „King of Pop“ nachgestellt werden soll. In einem Brief an das Unterhaltungsunternehmen schrieben sie, die geplante Show zeuge von „erschreckend schlechtem Geschmack“ und Rücksichtslosigkeit gegenüber den Gefühlen der Jackson-Familie.
Sie werfen der Firma vor, den Tod Michael Jacksons auszunutzen, während zynisch versucht werde, die Öffentlichkeit Glauben zu machen, dass die Show einen medizinischen Mehrwert habe. Besonders der im Internet veröffentlichte Werbespot für „Michael Jackson“s Autopsy“ habe sie erzürnt. Der Ausschnitt, in dem eine Hand in einem Glitzerhandschuh unter einem Leichentuch hervorschaut, mache sie krank, schrieben die Nachlassverwalter.
Der King of Pop ist tot
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„Discovery betrachtet das offensichtlich als schlaue Werbung. Aber tatsächlich verharmlost diese Werbung den Tod Jacksons. Außerdem ist sie minderwertig, krank und unsensibel“, heißt es in dem Brief. Im Namen der Jackson-Familie, der Fans und des gesunden Menschenverstandes und des Anstandes bitten sie um eine Streichung der Sendung.
Bruder stellt neue Songs vor
Michael Jacksons Bruder Tito hofft mit 57 Jahren auf eine Solo-Karriere. Der Musiker kündigte an, am Silvesterabend bei einem Konzert in Atlanta Teile seines Schaffens vorstellen zu wollen. Bei seinem Auftritt würden aber auch einige „Jackson Five“-Klassiker nicht fehlen, sagte Tito am Mittwoch. Sein Album „So Far, So Good“, soll Anfang kommenden Jahres in die Läden kommen. Tito bezeichnete sein Solo-Debüt als längst überfällig: „Die Einzigen, die noch keines haben, sind meine Mutter, mein Vater und der Familienhund.“ Seinen Sound beschrieb er als Mischung aus Pop und R&B. (dapd)
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