München. Auf einer Neonazi-Demo in München haben die Veranstalter vor zwei Monaten den “Pink-Panther Song“ gespielt. Jetzt flattert den Rechten eine Rechnung der Gema ins Haus. Sie sollen 30,82 Euro zahlen. Doch das ist noch nicht alles.

Es war eine Verhöhnung der Mordopfer. In München spielten Neonazis während einer Demonstration Ende Januar über einen Lautsprecher den „Pink-Panther Song“ ab. Jenes Lied, dass die „Zwickauer Terrorzelle“ für ihr Bekenner-Video missbraucht hatte. Nun müssen die Rechtsextremen dafür bezahlen. Die „Gema“ , die die Urheberrechte von Komponisten und Textern vertritt, hat dem Veranstalter Norman Bordin eine Lizenzrechnung in Höhe von 30,82 Euro geschickt.

Die Gema werte das Abspielen der Filmmelodie des Komponisten Henry Mancini bei einer Demonstration als „lizenzpflichtige, öffentliche Aufführung“, erklärt PR-Managerin Katharina Reindlmeier gegenüber DerWesten und bestätigt damit einen Bericht des „Bayerischen Rundfunks“. Dass ein solches Lied für rechtsextreme Zwecke verwendet wird, kann die Gema grundsätzlich jedoch nicht untersagen. Die Lizenzierung  könne nicht gegenüber Personen oder Vereinigungen verweigert werden, die mit der Musik beabsichtigen, bestimmte politische Aussagen zu untermalen, so Reindlmeier.

Staatsschutz ermittelt wegen "Billigung von Straftaten"

Doch die Veranstalter müssen auch mit strafrechtlichen Folgen rechnen. Das Abspielen der Melodie stellt  für das Staatsschutzdezernat der Münchner Kripo eine "Billigung von Straftaten" dar. Demnach sei es klar darum gegangen, einen Bezug zu den zehn Morden der "Zwickauer Zelle" herzustellen. Ob es sich zudem um eine "Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener" handele, soll laut "Bayerischem Rundfunk" noch geprüft werden. (meb)