Tokio. In der Internationalen Raumstation (ISS) zieht zum ersten Mal ein Roboter-Astronaut ein. Der kleine Kirobo wurde von Japan aus zur ISS geschickt. Er ist das Vorauskommando des künftigen ISS-Kommandanten Koichi Wakata. In dessen Leben soll Kirobo eine besondere Rolle spielen.
Japan hat erstmals einen Roboter-Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS geschickt. Eine Rakete vom Typ H-2B brachte ein Versorgungsmodul samt dem Androiden namens Kirobo am Sonntag erfolgreich ins All, wie ein Sprecher der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA sagte.
Der Raketenstart um 04.48 Uhr (Ortszeit, 21.48 Uhr MESZ) vom Weltraumbahnhof auf der Südinsel Tanegashima sei nach Plan verlaufen. Kurz darauf habe sich das Modul HTV4 abgekoppelt.
Der Roboter soll dem japanischen Astronauten Koichi Wakata Gesellschaft leisten. Wakata wird in Kürze zur ISS fliegen. Er ist der erste Japaner, der die Raumstation kommandieren wird. Dabei soll ihm der nur 34 Zentimeter große und rund ein Kilogramm schwere Androide als Gesprächspartner dienen und die Konversation an Bord zum Teil aufzeichnen.
Roboter soll Menschen emotional unterstützen
Die Wissenschaftler erhoffen sich von dem Einsatz vor allem Erkenntnisse über Möglichkeiten emotionaler Unterstützung menschlicher Astronauten durch Roboter während langer Aufenthalte im All.
Nach Angaben seines Schöpfers Tomotaka Takahashi ist der Androide unter anderem in der Lage, das Gesicht Wakatas wiederzuerkennen. Außerdem verfüge er über eine große Bandbreite an Bewegungen. "Er wird der erste Roboter sein, der die Raumstation besucht", sagte Takahashi der Nachrichtenagentur AFP im Juni.
Neben dem Roboter-Astronauten hat das japanische Versorgungsmodul unter anderem Trinkwasser, Lebensmittel, Kleidung und Arbeitsmaterialien für die ISS-Crew an Bord. (afp)