Köln. 200 Polizisten durchsuchen am Dienstag eine Arztpraxis und Wohnungen in Köln, Leverkusen und Erftstadt. Einer der Vorwürfe: Impfpass-Fälschungen.

Rund 200 Polizisten sind am frühen Dienstagmorgen zu Durchsuchungen in Köln, Leverkusen und Erftstadt ausgerückt, um dem Verdacht der Fälschung von Corona-Impf- und -Test-Zertifikaten nachzugehen. Die Ermittlungsgruppe „Stempel“ habe deswegen insgesamt 40 Wohnungen und eine Arztpraxis durchsucht, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Köln mit.

Einem in Köln niedergelassenen Arzt werde zur Last gelegt, Impfbescheinigungen ohne tatsächlich durchgeführte Corona-Impfungen ausgestellt zu haben. In weiteren Verfahren werde den Beschuldigten vorgeworfen, gefälschte Impfzertifikate hergestellt beziehungsweise gefälschte Testnachweise oder Impfpässe beschafft und verwendet zu haben. Zwischen den einzelnen Ermittlungsverfahren bestehe nach aktuellem Stand aber kein Zusammenhang.

Landeskriminalamt NRW berichtet von 3500 Verdachtsfällen der Impfpass-Fälschung

In den vergangenen Monaten hatten Polizei und Staatsanwaltschaften in ganz Deutschland die Suche nach Fälschungen in Zusammenhang mit Impf- und Testzertifikaten intensiviert. Die Resultate: So soll etwa ein Arzt aus Bayern Corona-Impfungen vorgetäuscht und auf Wunsch falsche Zertifikate ausgestellt haben, Durchsuchungen gab es danach unter anderem in NRW.

Das Landeskriminalamt NRW zog vor vier Wochen eine erste Bilanz, wonach der Polizei 3500 Verdachtsfälle von gefälschten Impfpässen seit April 2021 bekannt seien. Dazu gehört auch ein Arzt aus Recklinghausen, der die begehrten Nachweise "bewusst wahrheitswidrig" falsch ausgestellt haben und dafür Geld genommen haben soll. (red/dpa)

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