Düsseldorf. An den Flughäfen in Düsseldorf und Köln wurden wieder Flüge gestrichen, die Wartezeiten sind aber nicht mehr so lang wie zum Ferienstart.

Am zweiten Wochenende der Sommerferien hat sich die Lage an den Flughäfen in Nordrhein-Westfalen deutlich entspannt. Reisende mussten in Düsseldorf am Samstag und Sonntag wesentlich geringere Wartezeiten bei den Sicherheitskontrollen in Kauf nehmen als eine Woche zuvor. Kaum länger als 20 Minuten mussten die Menschen nach Auskunft der Airports in den Schlangen stehen.

Die Zeiten bei der Gepäckabfertigung variierten je nach Fluglinie. Nach Beobachtung eines dpa-Mitarbeiters blieb die Länge der Schlangen vor den Schaltern im Rahmen, die Reisenden zeigten sich entspannt.

Flughafen Köln/Bonn: „Es herrscht normaler Betrieb“

Am Flughafen Köln/Bonn bildeten sich zwar ebenfalls kleinere Warteschlangen vor den Sicherheitskontrollen. Nach Angaben einer Sprecherin liefen jedoch alle Prozesse im Terminal sowohl Samstag als auch Sonntag geordnet und ruhig ab. „Am Sonntag gibt es keine Wartezeiten an den Kontrollstellen und es herrscht normaler Betrieb“, teilte eine Sprecherin mit.

Der Airport in Düsseldorf rechnete am Sonntag mit bis zu 57.000 Reisenden, wie eine Sprecherin sagte. Das sind deutlich weniger als noch zu Ferienbeginn vor einer Woche, als am Samstag und Sonntag insgesamt mehr als 130.000 Reisende abgefertigt werden mussten und es große Probleme beim Check-in, der Gepäckabfertigung und bei den Sicherheitskontrollen gegeben hatte. Reisende mussten zum Teil fünf Stunden Geduld aufbringen.

Auch am zweiten Ferienwochenende fielen Flüge aus

Komplett reibungslos lief der Flugverkehr am Samstag aber weiterhin nicht: Wegen knappen Personals – auch krankheitsbedingt – mussten erneut Flüge gestrichen werden. Eurowings annullierte am Samstag Flüge von Düsseldorf nach Nizza, Mailand und Westerland, am Sonntag fielen Starts nach Alicante und Rijeka aus. Die Lufthansa strich am Wochenende Flüge von Düsseldorf nach Frankfurt und Zürich. Auch in Köln/Bonn wurden einige geplante Starts und Landungen abgesagt.

Am vergangenen Wochenende waren am größten Flughafen des Landes in Düsseldorf 68 Starts und Landungen abgesagt worden. Ursache sei der europaweite Personalmangel im Flugverkehr. Der starke Andrang und eine Computerstörung an der Gepäckförderanlage am Düsseldorfer Flughafen hatten für teils chaotische Zustände gesorgt. Spontan half sogar die Düsseldorfer Flughafenfeuerwehr beim Gepäck aus.

Passagierzahlen an großen NRW-Flughäfen etwas geringer

Dabei flogen nach Unternehmensangaben am vergangenen Samstag (25. Juni) 65.000, am Sonntag 67.500 Passagiere. An diesem Wochenende sollen die Fluggastzahlen dagegen mit 57.000 am Samstag (2. Juli) und 60.000 am Sonntag etwas niedriger liegen.

„Weniger Leute nimmt natürlich den Druck raus, aber zeitweise Peaks sind weiterhin möglich“, sagte ein Düsseldorfer Flughafensprecher. Der Flughafen Köln Bonn rechnet von Freitag bis Sonntag mit 110.000 Fluggästen. Die Zahlen seien „leicht geringer“ als am ersten Wochenende, sagte ein Flughafensprecher.

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Eurowings hatte Absagen Mitte Juni mit einer Flugplan-Konsolidierung begründet, die notwendig sei, um mehr Stabilität in den Plan zu bekommen. Wegen der Corona-Pandemie war die Luftfahrtbranche in eine schwere Krise geraten. Zahlreiche Stellen wurden abgebaut. Hinzu komme, so Eurowings, ein Anstieg bei den Corona-Infektionen und damit verbundene kurzfristige Krankmeldungen bei den Angestellten. Auf die 5000 Hilfskräfte aus dem Ausland, die laut Bundesregierung insbesondere in der Türkei angeworben werden sollen, dürften die Flughäfen noch lange warten.

Bislang kein Stau-Chaos auf NRW-Autobahnen

Auf den Autobahnen erwartete der ADAC am zweiten Wochenende nach dem Ferienstart noch mehr Staus und stockenden Verkehr. Besonders voll dürfte es am Freitagnachmittag, Samstagvormittag und Sonntagnachmittag werden, wie der Automobilclub am Dienstag mitteilte. Das befürchtete Chaos ist bislang jedoch größtenteils ausgeblieben. Der WDR meldete am Freitagnachmittag zwischenzeitlich gut 130 Kilometer Stau auf den Autobahnen des Landes. Auch am Samstagmittag hielt sich die Staulänge mit rund 60 Kilometern in Grenzen.

Während NRW bereits in die zweite Urlaubswelle rollt, beginnen am ersten Juli-Wochenende auch in Schleswig-Holstein und in Mecklenburg-Vorpommern die Sommerferien. Das höchste Staupotenzial gibt es es laut ADAC am Wochenende auf den Autobahnen in Richtung Nord- und Ostseeküste und auf dem Weg in den Süden. Geduld müssten die Autofahrer besonders im Großraum Köln und im gesamten Ruhrgebiet mitbringen.

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Für den Straßenverkehr erwartet der ADAC in NRW, dass „dieser Reisesommer wieder so staureich werden dürfte wie vor der Corona-Pandemie.“ Etwas Erleichterung für die Urlauber könnte das Lkw-Ferienfahrverbot bringen: Es tritt an diesem Wochenende in Kraft und gilt bis Ende August immer samstags von 7 bis 20 Uhr. (red mit dpa)