Köln.. Zum Start des Pfingst-Wochenendes gab es lange Staus auf den Autobahnen. Die Gründe waren erhöhtes Verkehrsaufkommen aber auch mehrere Unfälle.

Für viele Familien, Pendler und Lkw-Fahrer hat das lange Pfingstwochenende am Freitagnachmittag mit einer Geduldsprobe auf den stark befahrenen Autobahnen in NRW begonnen. Nach Angaben des ADAC Nordrhein kam es ab 12.30 Uhr zunehmend zu Staus und stockendem Verkehr.

Die Staus summierten sich demnach in der Spitze gegen 16.20 Uhr auf eine Gesamtlänge von knapp 350 Kilometern. Danach hätten die Staulängen wieder abgenommen. „Das hat genau unseren Erwartungen entsprochen“, sagte Sprecher Thomas Müther. Viele Kurzurlauber hätten sich bereits auf den Weg gemacht, während zugleich auch noch Berufspendler unterwegs gewesen seien.

Sperrungen wegen schwerer Unfälle - Neun Verletzte bei Unfällen in Oberhausen

Die Kurzurlauber zieht es vor allem in Richtung Küste. So sei am Freitag von Staus insbesondere die A1 Köln Richtung Osnabrück und Bremen betroffen gewesen. Auf der A2 hatten mehrere Unfälle zu Staus geführt, auch auf der A3 sei es teilweise zu bis zu 20 Kilometer Stau gekommen. Ein Schwerpunkt war der Abschnitt zwischen dem Kreuz Breitscheid und dem Kreuz Oberhausen.

Auf der Autobahn 2 waren kurz vor dem Autobahnkreuz in Höhe Königshardt drei Pkw ineinander gefahren. Die Oberhausener Feuerwehr berichtet von insgesamt sechs verletzten Insassen.
Auf der Autobahn 2 waren kurz vor dem Autobahnkreuz in Höhe Königshardt drei Pkw ineinander gefahren. Die Oberhausener Feuerwehr berichtet von insgesamt sechs verletzten Insassen. © Feuerwehr Oberhausen | Unbekannt

Im Bereich Oberhausen mussten die A2 und A42 wegen gleich mehrerer Unfälle gesperrt werden. Die Oberhausener Feuerwehr berichtet von insgesamt neun Verletzten, auf der A42 musste auch ein Rettungshubschrauber landen und eine Schwerverletzten in eine Klinik fliegen.

A40-Rheinbrücke das ganze Wochenende in Richtung Essen gesperrt

In Duisburg verschärft sich die Lage am Pfingstwochenende zusätzlich durch Bauarbeiten an der neuen A40-Rheinbrücke. Seit Freitagabend ist die A40 bis Dienstagmorgen in Richtung Essen zwischen Moers-Ost/Duisburg-Rheinhausen und Duisburg-Häfen komplett gesperrt, in Richtung Venlo ist nur ein Fahrstreifen frei. Zur ganzen Meldung kommen Sie hier.

Die Stauspitze sei damit am Freitagnachmittag vor Pfingsten leicht unter der geblieben, die am Mittwoch vor dem Feiertag Christi Himmelfahrt mit rund 400 Kilometer Länge gemessen worden sei. „Die Menschen nutzen die Feiertagswochenenden, um einfach wieder ein paar Tage raus zu kommen“, schilderte Müther.

Der ADAC erwartet für Samstagvormittag eine weitere Reisewelle. Am Montag seien durch die Rückreise ebenfalls viele Staus zu befürchten.

Tankrabatt, 9-Euro-Ticket: Volle Straßen und vermutlich volle Züge in NRW

„Das Zusammentreffen von Berufspendlern und Kurzurlaubern macht den Freitag zur Geduldsprobe. Wer kann, sollte erst am Abend losfahren oder zumindest auf den Samstagmorgen ausweichen“, rät ADAC Experte Prof. Dr. Roman Suthold. „Die meisten Kurzurlauber aus NRW sind wieder mit dem Auto in Richtung deutsche Nord- und Ostseeküste sowie die Niederlande unterwegs“, sagt Suthold. Möglich sei auch, dass der Tankrabatt dazu führt, dass das Auto nun vermehrt genutzt wird und die Straßen umso voller macht, meint Suthold.

Auch auf volle Züge sollte man sich einstellen, rät man beim ADAC: „Das bundesweite 9-Euro-Ticket ist besonders für Tagesausflüge attraktiv und wird für volle Züge in Richtung Naherholungsgebiete sorgen“, erklärt Suthold.

Autobahnen in NRW: Diese Staustrecken hat der ADAC im Blick

Zurück zu den Autobahnen: Zu den Staustrecken in NRW zählen unter anderem die A1 (Köln – Dortmund – Osnabrück), A3 (Köln – Oberhausen – Emmerich – Arnheim) und A4 (Großraum Aachen/Kölner Ring), außerdem die A40 (Dortmund – Essen – Duisburg – Venlo) und die A46 (Düsseldorf – Wuppertal). "Bei schönem Wetter sind am Samstag, Sonntag und Montag auch abseits der Autobahnen Verzögerungen durch Ausflügler möglich", sagt der ADAC.

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Dass es nach zwei Jahren Corona-Pause u.a. durch Reisebeschränkungen und Lockdowns wieder richtig voll werden kann, haben schon die Tage rund um das Brückentags-Wochenende zu Christi Himmelfahrt gezeigt: Der ADAC zählte in NRW 2377 Meldungen zu Staus und stockendem Verkehr. Am Mittwoch vor dem Vatertag hatte der WDR zeitweise bis an die 400 Kilometer Stau auf den Autobahnen gemeldet - fast so viel wie vor Corona.

Hohe Staugefahr auch außerhalb von NRW

Am meisten staute es sich an Christi Himmelfahrt auf den Autobahnen A46, A40, A3, A1 und A4. Am längsten staute es sich am Mittwoch vor Christi Himmelfahrt auf der A3: Zwischen dem Kreuz Breitscheid und dem Kreuz Oberhausen sowie dem Dreieck Langenfeld und Köln-Heumar standen Urlauber und Berufspendler je 18 Kilometer im Stau. Zwischen der Anschlusstelle Rösrath und dem Kreuz Leverkusen waren es zeitweise 17 Kilometer.

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Aber außerhalb NRWs sollten Reisende an Pfingsten nicht mit freier Fahrt rechnen: "In einigen Bundesländern, zum Beispiel in Berlin, Bremen und Niedersachsen, ist nach Pfingstmontag noch ein Tag schulfrei. Baden-Württemberg und Bayern starten in zweiwöchige, Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland in einwöchige Ferien", warnt der ADAC. Das Fazit: "Die Staugefahr ist nicht nur in Richtung deutsche Küsten, sondern auch im Süden Deutschlands an Pfingsten besonders groß."

(dae/dpa)