Wellington. Nach dem Erdbeben vom Sonntag droht Neuseelands Hauptstadt Wellington mit 20-prozentiger Wahrscheinlichkeit ein weiteres, heftiges Beben. Bislang ist die Stadt glimpflich davon gekommen. Es gab einige Verletzte, doch während der Aufräumarbeiten herrscht Angst vor Nachbeben.

Nach dem Erdbeben vom Wochenende haben Einsatzkräfte in Neuseelands Hauptstadt Wellington eine umfangreiche Aufräumaktion gestartet. Einige Teile der Stadt waren am Montag weiterhin abgesperrt, Rettungskräfte räumten Trümmer beiseite, Angestellte blieben aus Furcht vor einem weiteren Großbeben zuhause. Experten zufolge besteht eine Wahrscheinlichkeit von etwa 20 Prozent, dass Wellington binnen der nächsten Woche von einem Erdstoß der Stärke 6,0 oder noch höher erschüttert wird.

Am Sonntagnachmittag (Ortszeit) hatte ein Beben der Stärke 6,5 die Stadt erschüttert und etliche Straßen und Gebäude leicht beschädigt. Dennoch blieben die Schäden nach Behördenangaben eher oberflächlich. Laut Bürgermeisterin Celia Wade-Brown lagen Berichte über einige Leichtverletzte vor, insgesamt sei die Küstenstadt glimpflich davongekommen. "Wir sind sehr dankbar, ein solch massives Beben glücklich überstanden zu haben", sagte Wade-Brown.

Epizentrum 57 Kilometer entfernt

Schlimmere Folgen blieben den Bewohnern wohl vor allem erspart, weil das Epizentrum des Bebens immerhin rund 57 Kilometer entfernt von Wellington lag. Neuseelands Hauptstadt liegt unweit von fünf unterirdischen Verwerfungen, also Bruchstellen im Gestein.

Dem schweren Beben waren bereits einige Erschütterungen vorausgegangen, wenige Minuten später folgten ihm ein Nachbeben mit einer Stärke von 5,5 und etwa zehn Stunden später ein Beben der Stärke 5,8. Auch in anderen Landesteilen waren die Erschütterungen zu spüren, Menschen rannten in Panik aus Kinos und Geschäften. (afp)