Los Angeles. Anti-Aids-Aktivisten haben für die Region um Los Angeles ein Referendum über eine Kondompflicht bei Porno-Drehs erzwungen. Nach einem erfolgreichen Bürgerentscheid in der kalifornischen Metropole soll nun auch das San Fernando Valley miteinbezogen werden, wo die meisten Pornos produziert werden.
Die Einwohner in und um Los Angeles entscheiden im November über die Einführung einer Kondompflicht in der Porno-Industrie. Anti-Aids-Aktivisten vermeldeten am Donnerstag (Ortszeit) in der US-Filmmetropole, dass sie ausreichend Unterschriften für ein Referendum gesammelt haben. Los Angeles County gilt als Heimstatt der US-Porno-Industrie, die sich insbesondere im San Fernando Valley, nördlich der Stadt Los Angeles angesiedelt hat.
Michael Weinstein, Präsident der Aids Healthcare Foundation, die zusammen mit vier Partnerorganisationen die Unterschriftensammlung verantwortete, zeigte sich „besonders glücklich“ darüber, dass die Abstimmung mit den diesjährigen US-Präsidentschaftswahlen zusammenfällt. Weil die Wähler am 8. November über ihren künftigen Staatschef entscheiden, ist eine hohe Beteiligung an dem gleichzeitig abgehaltenen Kondom-Referendum wahrscheinlich.
Kondompflicht soll auf die Porno-Industrie nördlich der Stadt ausgeweitet werden
Die Abstimmung in Los Angeles County, dem bevölkerungsreichsten Verwaltungsbezirk der USA, ist ein weiterer Erfolg der Anti-Aids-Aktivisten in ihrer Auseinandersetzung mit dem Milliardengeschäft Porno. Bereits im Januar hatte eine Mehrheit der Einwohner der Stadt Los Angeles für die Einführung einer Kondompflicht gestimmt. Mit der Abstimmung im gesamten County wollen die Anti-Aids-Aktivisten nun unter anderem auch Kondompflicht im San Fernando Valley erzwingen.
Der Arbeitsschutz für Pornodarsteller ist in Los Angeles schon länger ein Thema. Im vergangenen Jahr wurden die Filmproduzenten zu einem zeitweiligen Drehstopp gezwungen, nachdem ein Darsteller HIV-positiv getestet wurde. Das HI-Virus ist der Auslöser der Immunschwächekrankheit Aids. (afp)