Essen. Im Internet gibt es immer mehr Kritik an Prominenten wie Moritz Bleibtreu und Jürgen Vogel, die für die neue “1+1-Kampagne“ von Mc Donald's werben. Viele enttäuschte Fans finden es verwerflich, sich vom weltweit größten Fast-Food-Konzern einspannen zu lassen und werfen den Promis Käuflichkeit vor.

Vielen schmeckt die neue Werbekampagne von McDonald's absolut nicht. Prominente geben hier der "1+1-Kampagne", die billiges Fast Food verspricht, in Werbespots ihr Gesicht. Schauspieler Moritz Bleibtreu verkleidet sich für die Kampagne als Cheeseburger, Christian Ulmen als Apfeltüte - viele weitere, gerade bei jungen Menschen beliebte Prominente, wirken mit.

Auch Schauspieler Jürgen Vogel, Rapper Cro, Elyas M’Barek, Joko Winterscheidt, Oliver Korittke und Alexandra Maria Lara werben für die Imbisskette. Bei der "1+1-Aktion" können Kunden für zwei Euro einen von elf Snacks mit einem von acht Getränken kombinieren.

Promis wird mangelnde Integrität vorgeworfen

Zahllose Kommentare auf den Facebook-Seiten der Stars zeigen die Entrüstung der Fans. Das Mitwirken bei der großangelegte Marketingkampagne für McDonald's wird ihnen übel genommen. Ökologische Folgen der Massentierhaltung und die gesundheitlichen Folgen hohen Fast-Food-Konsums werden angesprochen.

Auf der Facebook-Seite von Moritz Bleibtreu schreibt eine Userin: "McDonald's Werbung war wohl ein klassisches Eigentor...aber sicher gut für Ihr Bankkonto. Schade, wie Sie sehen haben die Deutschen Sie bis jetzt für `moralisch wertvoll und integer´ gehalten. (...) Für mich sind Ihre Filme und die Ihrer Werbekollegen jedenfalls gestorben."

Auch auf dem Facebook-Profl von Moritz Bleibtreu äußern sich User enttäuscht über die Beteiligung an der Werbeaktion des Fast-Food-Riesen.
Auch auf dem Facebook-Profl von Moritz Bleibtreu äußern sich User enttäuscht über die Beteiligung an der Werbeaktion des Fast-Food-Riesen. © Ingo Otto | Unbekannt

Auch auf dem Facebook-Profil von Jürgen Vogel findet sich viel Enttäuschung bei alten Fans. Ein User äußert seinen Unmut gegenüber dem Schauspieler: "Diese McDonald's-Kampagne halte ich gerade für einen bisher meiner Meinung nach sozialkritischen Menschen und Familienvater für unwürdig. Gerade Eltern, insbesondere in diesem Fall mit Promistatus haben eine Vorbildfunktion."

Viele Nutzer werden den Promis wegen ihres Werbe-Einsatzes Käuflichkeit vor. Eine Facebook-Nutzerin fragt auf dem Profil von Joko Winterscheidt: "Joko, wieso musst du Werbung für McDonald's machen, wenn du so schon präsent im Fernsehen bist? Eure Sendung ist gut, ihr habt viele Fans. Also was reizt dich daran? Geld wahrscheinlich. Aber merk dir, dass Geld nicht das Wichtigste ist. Ich hoffe du weißt, wie schlimm dieser Konzern ist. Schade. Ich fand dich gut, aber ich kann niemanden sympathisch finden, der sich und seine Stimme an McDonald's verkauft."

Beteiligte Prominente äußerten sich noch nicht

Angesichts der vielen Negativ-Kommentare im Netz dürften sich die Stars, trotz Werbe-Gage, mit der Kampagne keinen Gefallen getan haben. Ein Facebook-Nutzer wird gegenüber Schauspieler Jürgen Vogel ganz direkt: "Moin Jürgen. Gucke deine Filme von frühester Jugend an. Bis zur Bankenwerbung war ich ein Fan. Jetzt wollt ich mal fragen für wen du als nächstes Werbung machst - die Banken und McDoof hattest du jetzt. Als nächstes könntest du ja mal Werbung für Waffen machen. Deinen nächsten Film werde ich mir jedenfalls nicht mehr im Kino angucken!"

McDonald's dagegen ist stolz auf die "hochkarätig besetzte Kampagne", die die Produkte "auf charmante Art und Weise" inszeniere. Man habe "erstklassige Schauspieler und Künstler buchstäblich auf die Bühne geholt, die unsere Produkte spielen und in überraschenden Dialogen unser neues Angebot vorstellen" , frohlockte Marketing-Vorstand Martin Nowicki in einer Pressemitteilung.

Die Schauspieler und anderen Künstler reagierten bis jetzt noch nicht auf die geballte Kritik im Netz.