Kulmbach.

Der Sohn des Schauspielers Joachim Fuchsberger (83) ist ertrunken. „Blacky“ erlitt nach der Todesnachricht einen Zusammenbruch in seiner Münchner Villa.

Wenn ein Vater seinen Sohn beerdigen muss, ist das ein Schicksalsschlag, an dem ein Mensch zerbrechen kann. Der Schauspieler Joachim Fuchsberger muss dieses Drama ertragen. Der einzige Sohn des 83-Jährigen und seiner Frau Gundula, Thomas Fuchsberger, ist in der Innenstadt von Kulmbach in Oberfranken im bis zu zwei Meter tiefen Mühlbach ertrunken. „Blacky“ Fuchsberger soll nach Erhalt der Todesnachricht in seiner Münchner Villa einen Kreislaufkollaps, erlitten haben, wie die Berliner „B.Z.“ berichtet.

Thomas Fuchsberger, der an Diabetes litt, war am Donnerstagabend im Mühlbach leblos gefunden worden. Dass er ertrunken ist, ergab eine gestrige Obduktion. Hinweise auf ein Fremdverschulden hätten sich nicht ergeben, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit. „Wir gehen von einem tragischen Unglücksfall aus“, so eine Polizeisprecherin.

Thomas Fuchsberger, Komponist, Sänger und Musikproduzent, hatte sich wegen eines Vortrags am Mittwochabend bei der „Akademie für Neue Medien“ in Kulmbach aufgehalten. Danach soll es noch einen Empfang gegeben haben. Nach lokalen Medienberichten soll der 53-Jährige danach noch mit Bekannten in ein Lokal gegangen sein. Die Spur Fuchsbergers verliert sich Donnerstagnacht gegen ein Uhr. Um diese Zeit habe ihn ein Taxi zu seinem Hotel gebracht, heißt es.

Auf sein Verschwinden wurde am nächsten Morgen ein Mitarbeiter seines Kulmbacher Hotels „Kronprinz“ aufmerksam. Als Fuchsberger nicht auf die vereinbarten telefonischen Weckrufe reagierte, sah dieser nach und fand das Hotelzimmer ungenutzt vor.

Mitarbeiter der Akademie, die Thomas Fuchsberger wenig später zum Bahnhof bringen sollten, informierten dann die Polizei über dessen Verschwinden. Diese startete daraufhin eine großangelegte Suchaktion. Knapp 100 Einsatzkräfte suchten nach dem prominenten Münchner. Kurz nach 22 Uhr entdeckten Suchkräfte dann Fuchsbergers Leiche im Kulmbacher Mühlbach.

Seine Lebensgefährtin, Schauspielerin Cornelia Corba, schrieb gestern auf ihrer Webseite: „...ich bin so verzweifelt und traurig, traurig, traurig. Zehn Jahre waren wir uns so nah, lieber Tommy, wo bist du?“

Der Studienleiter der „Akademie für Neue Medien Kulmbach“, Thomas Nagel, sagte, Thomas Fuchsberger habe in der Journalistenschule etwa eine Stunde lang gesprochen über seine Pläne und Musikprojekte, seine Arbeit als Reisejournalist, über seinen berühmten Vater und auch über sein Leben mit einer Diabetes-Erkrankung.

Nach einem Musik-Studium am Konservatorium in München und in Boston nahm Thomas Fuchsberger 1979 seine erste Schallplatte in Nashville auf. 1981 und 1982 nahm „Blackys“ Sohn am deutschen Vorentscheid des Schlager-Grand-Prix teil. Er hat rund 35 Singles und zehn Alben veröffentlicht. Seit 1985 machte er auch Musik für verschiedene Fernseh-Produktionen und Werbefilme. Daneben war Thomas Fuchsberger als Reisejournalist und Fotograf tätig und berichtete von Touren rund um die Welt.

Seine Erfahrungen als Diabetiker verarbeitete er in selbstverfassten Kochbüchern. Sein Debüt als Regisseur feierte Thomas Fuchsberger 2001 mit einer Folge der vom Vater präsentierten Sendereihe „Terra Australis“.

2003 erkrankte er lebensbedrohlich. Nach einem falsch behandelten Darmvorfall musste sich „Tommy“, wie Joachim Fuchsberger den Sohn auch in der Öffentlichkeit zärtlich nannte, zahlreichen Operationen unterziehen. „Mein Glück war, dass ich erst 46 Jahre alt war und wahrscheinlich meine Sturheit“, erinnerte sich Thomas Fuchsberger später.

„Wir haben das Wertvollste verloren“

„Dass ich noch einmal in das Leben zurück wollte, was ich vorher hatte. Das war auch so ein Ansporn eines Pflegers, der mir gesagt hat: ,Sie haben ein tolles Leben.’ Und das hat mich dann gepackt und ich habe mir gedacht, dass ich das wieder zurückhaben will.“

Joachim Fuchsberger sagte dem Internetportal „Bild.de“ zum Tod seines Sohnes: „Es ist in unserem hohen Alter eine brutale Beendigung der Lebensfreude, der Freude, die wir noch hatten. Wir haben das Wertvollste verloren, was wir besitzen.“