Berlin.. Eisbär Knut ist tot. Er ist am Samstag im Berliner Zoo gestorben. Knut war von Tierpfleger Thomas Dörflein von Hand aufgezogen worden – und wurde weltberühmt.
Knut, der womöglich berühmteste Eisbär der Welt, ist tot: Mit nur vier Jahren verendete Knut am Samstagnachmittag überraschend im Berliner Zoo, wie Bärenkurator Heiner Klös mitteilte. Woran er starb, war zunächst unklar - eine Sektion soll die Todesursache klären.
Knut befand sich laut Klös im Wasserbecken des Geheges. Er habe sich umgedreht und sei von einem Moment auf den anderen tot gewesen, sein Kadaver trieb dann im Wasser des Geheges. Seine drei Gefährtinnen - Mutter Tosca sowie die Eisbärinnen Nancy und Katjuscha - befanden sich zum Zeitpunkt von Knuts Tod bereits nicht mehr im Gehege, sagte Zoosprecherin Claudia Bienek. "Alle hier sind total geschockt", beschrieb Bienek die Situation im Zoo. Am Montag solle die Sektion von Knut stattfinden.
Klös sagte der Berliner Zeitung "B.Z.", nach der Suche nach der Todesursache müsse geprüft werden, was mit Knut wissenschaftlich anzufangen sei. "Er wird sicher in ein Museum kommen."
Dramatische erste Lebenstage
Die überschäumende Zuneigung für Knut rührte von dessen dramatischen ersten Lebenstagen. Nach einer Zwillingsgeburt am 5. Dezember 2006 im Zoologischen Garten in Berlin verstieß Mutter Tosca ihre zwei Jungtiere, die die erste Eisbärengeburt in Berlin nach 30 Jahren bedeuteten. Während das eine Eisbärenbaby kurz danach starb, konnte Knut gerettet werden. Tierpfleger Thomas Dörflein zog ihn per Hand solange auf, bis Kurt schließlich der Öffentlichkeit vorgestellt werden konnte. Dörflein wurde durch seine liebevolle Aufzucht selbst bekannt - er starb im Jahr 2008 mit nur 44 Jahren an einem Herzinfarkt.
Am kommenden Mittwoch jährt sich zum vierten Mal der Tag, an dem die Zoobesucher Knut erstmals leibhaftig sehen konnten. Der damalige Bundesumweltminister und heutige SPD-Chef Sigmar Gabriel übernahm damals seine Patenschaft, die ersten Bilder von Knut gingen um die ganze Welt. In der weiteren Zeit besuchten auch Prominente Knut, 2007 etwa kam Moderator Thomas Gottschalk zu seinem Gehege. Außerdem wurde Knut zu einem beliebten Motiv für Souvenirs und kam auf eine Sonderbriefmarke für den Umweltschutz. Dem Zoologischen Garten bescherte die Beliebtheit des Tiers Rekordeinnahmen. (afp)