Berlin. Die beiden großen Kirchen in Deutschland steht vor einer Austrittswelle. Das legt eine Umfrage nahe, nach der eine Million Menschen zum Austritt entschlossen ist. Noch viel mehr Menschen denken zumindest darüber nach, aus der Kirche auszutreten. Bei den Protestanten sind es mehr als bei den Katholiken
Den beiden großen Kirchen in Deutschland droht einer Umfrage zufolge eine Austrittswelle. Rund eine Million Menschen seien entschlossen, aus ihrer Religionsgemeinschaft auszutreten, berichtete die "Zeit"-Beilage "Christ und Welt" am Mittwoch unter Berufung auf eine Erhebung des Heidelberger Sinus-Instituts. Dies entspräche einem Anteil von 2,4 Prozent der Kirchenmitglieder ab 14 Jahren. Wenn diejenigen dazugerechnet würden, die über einen Austritt nachdenken, ergebe sich sogar ein "Schwundpotenzial von mehr als fünfeinhalb Millionen", wie es in der Studie heißt.
Den Befunden der Studie zufolge ist der Anteil der Austrittsentschlossenen bei den evangelischen Christen wesentlich höher als bei den Katholiken. Während bei den Protestanten 3,2 Prozent der Mitglieder ihrer Kirche den Rücken kehren wollen, sind es bei den Katholiken 1,6 Prozent. Bei den noch Unentschlossenen denken 12,1 Prozent bei den Protestanten und 9,9 Prozent bei den Katholiken über einen Austritt nach. Von den rund 2000 repräsentativ ausgewählten Befragten bezeichneten sich 59 Prozent als religiös, 21 Prozent erklärten, regelmäßig den Gottesdienst zu besuchen und zehn Prozent gaben an, täglich zu beten. (afp)